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Statt Jubel: Subotic bedankt sich lieber für den „jahrelangen Support“

Michael Zorc
Foto: Fingerhut / Shutterstock.com

Heute wird viel und ausgiebig über die vermeintlich glatten Profis ohne Ecken und Kanten gejammert und gelästert. Echte Vereinsidentifikation – die ist doch schon lange ausgestorben. Dass es aber auch noch andere, „echte“ Typen gibt, beweist Neven Subotic. Nach dem unerwarteten 3:1-Triumph seines neuen Klubs Union Berlin, wollte er nicht allzu ausgelassen jubeln – aus Respekt vor seiner alten Liebe Borussia Dortmund und deren Fans.



Neven Subotic und die Anhänger von Borussia Dortmund – das war viele Jahre lang eine besonders innige Beziehung. Kämpfen, grätschen, rackern, Fußball arbeiten eben – das ist Subotics bevorzugte Spielweise und damit schafft man es natürlich in die Herzen der schwarz-gelben Fans. Von 2008 bis Januar 2017 und nach einer halbjährigen Leihe nach Köln noch einmal für sechs Monate bis Januar 2018 stand der Innenverteidiger in insgesamt 261 Pflichtspielen für Borussia Dortmund auf dem Rasen. Dann folgte der tränenreiche Abgang zu Saint-Etienne.

Nach einenhalb Jahren in Frankreich ist Subotic nun wieder zurück in der Bundesliga – im Trikot des 1. FC Union Berlin. Und für die Köpenicker lief der Serbe am Samstagabend in einem ganz besonderen Spiel auf, gegen seine alte Liebe Borussia Dortmund. Das Endergebnis ist bekannt, Union siegte sensationell und Subotic leistete 90 Minuten lang seinen Beitrag durch gewohnt kompromisslose Abwehrarbeit.

Subotic: Habe versucht, den Jubel „unter Kontrolle zu halten“

Während der 90 Minuten auf dem Platz gibt es bekanntlich keine Freunde. Danach bewies Subotic aber eine seltene Loyalität und Verbindung zu den Dortmunder Fans, wie er am Sky-Mikrofon bezeugte: „Gewissermaßen wollte ich auch meinen Respekt ausdrücken, selbst in Momenten der Euphorie. Diese Wertschätzung ist für mich und auch die Fans sehr wichtig. Es war auch wunderschön nach dem Spiel, die Fans zu begrüßen, beziehungsweise mich nochmal zu bedanken für den jahrelangen Support. Daher habe ich versucht, das alles unter Kontrolle zu halten.“

Dass Subotic dennoch natürlich überglücklich über den ersten Dreier von Eisern Union in der Bundesliga ist, steht außer Frage: „Es war für uns ein Schlüsselspiel, das uns gezeigt hat, dass wir wirklich angekommen sind. Heute haben wir gezeigt, wenn Dortmund oder andere Vereine auf dem Niveau kommen, dann werden wir denen nichts schenken. Wir haben das Spiel selbst in die Hand genommen.“

Subotic und das ganze Union-Team legten also diese Eigenschaften an den Tag, die Borussia Dortmund gegen die Berliner abgingen – was einige Dortmunder Profis nach der Partie ebenso analysierten. Dies rief im Nachgang Sportdirektor Michael Zorc auf den Plan: „Wenn unsere Spieler nachher in der Mixed Zone feststellen, dass es die anderen mehr wollten, dann ist das sehr bedenklich.“ Schließlich ist das auch keine neue Entwicklung. In der vergangenen Saison verspielte der BVB mit Niederlagen gegen die vermeintlich Kleinen die Meisterschaft. Ein Mentalitätsspieler wie Neven Subotic stünde den Schwarz-Gelben auch heute noch gut zu Gesicht.

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