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„Es gibt Grenzen“ – Kehl kritisiert Jadon Sancho

Sebastian Kehl
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Topneuzugang Erling Braut Haaland (19) ist derzeit in aller Munde ist. Dennoch sorgt ein anderer 19-Jähriger beim BVB weiterhin für Furore: Jadon Sancho. Der englische Nationalspieler startete ebenfalls bärenstark in die Rückrunde. Doch der Youngster wird nun von hoher Stelle in die Pflicht genommen.



Jadon Sancho (19) ist wieder ganz der Alte. Nach einer kleinen Krise am Ende der Hinserie, startete der Engländer nun ausgezeichnet in die Rückrunde und erzielte bereits zwei Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor. Das Toptalent wird von diversen internationalen Spitzenklubs gejagt. Gut möglich, dass es sein letztes halbes Jahr in Dortmund wird. Sanchos Vertrag läuft noch bis 2022, sein Marktwert wird auf 120 Millionen Euro geschätzt. In der Hinrunde hat der 19-Jährige immer wieder für Undiszipliniertheiten gesorgt.

„Ich habe selten einen Spieler gesehen, der in kurzer Zeit so eine Entwicklung genommen hat“, so der Leiter der Dortmunder Lizenzspielerabteilung Sebastian Kehl (39) gegenüber „t-online.de“. „Er muss aber wie jeder andere Spieler wissen: Egal, wie gut du bist, es gibt Grenzen, es gibt einen gewissen Rahmen, in dem sich alle Spieler bei uns bewegen können.“ Kehl spricht damit unter anderem Vorfälle an, bei denen Sancho zu spät zum Training gekommen war. Im Oktober kam er gar einen Tag zu spät von der Länderspielreise zurück und wurde für ein Spiel suspendiert. Beim Spiel in der Champions League in Barcelona kam er zu spät zur Taktikbesprechung und wurde anschließend auf die Bank gesetzt. „Fußball ist ein Mannschaftssport“, so Kehl. „Da muss man konsequent sein und im Sinne der Gruppe auch mal eine harte Entscheidung treffen.“

„Zuhören nicht vergessen“ – Kehl redet Sancho ins Gewissen

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Es wurde bereits spekuliert, dass Jadon Sancho mit diesen Aktionen seinen Wechsel erzwingen möchte. Dabei dürfte es für die Dortmunder ohnehin schwer sein, den jungen Engländer zu halten. Bei einer Ablösesumme im dreistelligen Millionenbereich dürfte der BVB aber auch angemessen profitieren.

Kehl sprach außerdem allgemein über die heutige junge Spielergeneration: „Manche Dinge muss man sich in seiner Karriere und in seiner Entwicklung einfach Stück für Stück erarbeiten. Wenn man in seiner Laufbahn ein paar lehrreiche Phasen durchlaufen hat, kann man auch mal den Mund aufmachen. Bis dahin sollte man das Zuhören aber nicht vergessen.“

2002 wechselte Kehl als 21-Jähriger vom SC Freiburg nach Dortmund und blickt im Interview zurück: „Ich bin für die eine oder andere bittere und harte Erfahrung, die ich in jungen Jahren gemacht habe, dankbar. Die Hierarchieabgrenzungen zwischen ‚Alt‘ und ‚Jung‘ waren damals nun mal viel stärker. (…) Es war früher sicher nicht alles gut, aber manche Dinge fehlen mir heute schon manchmal.“

Jadon Sancho ist beim BVB weiterhin ein wichtiger Faktor im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Der gebürtige Londoner absolvierte in der laufenden Spielzeit bislang 26 Pflichtspiele. Dabei gelangen ihm sagenhafte 29 Scorerpunkte (14 Tore, 15 Vorlagen). Sanchos großes Ziel ist neben der Meisterschaft auch der Europameister-Titel mit England im kommenden Sommer. Der 19-Jährige bestritt mittlerweile elf Länderspiele. Dabei gelangen ihm zwei Tore und vier Vorlagen.

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