Watzke im Kreuzfeuer: „Ich weiß nicht, was ihn dazu getrieben hat“
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sorgt mit seiner Absage hinsichtlich möglicher finanzieller Hilfen im Zuge der Corona-Krise für kleinere Klubs für ordentliches Aufsehen. Die Kritik an dem 60-jährigen und dessen Haltung nimmt immer weiter zu.
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim entwickelt sich immer mehr zum „Feindbild“ in der Fussball Bundesliga. Der BVB-Klubchef erntet für seine jüngsten Aussagen rund um die zunehmenden Corona-Krise immer mehr Kritik. Vor allem innerhalb der Bundesliga hat man wenig Verständnis für die „unsolidarische Haltung“ von Watzke. Fortuna-Vorstandsvorsitzende Thomas Röttgermann kritisierte Watzke für dessen Aussagen scharf.
„Ich halte das für absolut unsolidarisch“
Gegenüber der „Rheinischen Post“ äußerte sich Röttgermann wie folgt dazu: „Ich weiß nicht, was ihn dazu getrieben hat, das zu sagen. Ich halte das für absolut unsolidarisch. Es war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Inhalt.“
Fortunas Röttgermann kontert BVB-Chef Watzke: „Halte das für absolut unsolidarisch“ https://t.co/N3HlBXck96 #transfermarkt #watzke #roettgermann #f95
— TM News (@TMde_news) March 17, 2020
Watzke hatte am vergangenen Sonntag in der ARD-Sportschau finanziellen Hilfe für kleinere Klubs kategorisch ausgeschlossen mit dem Hinweis, dass die Vereine „Wirtschaftsunternehmen“ und „Konkurrenten“ sind.
Auch Helge Leonhardt, Präsident des Zweitligisten Erzgebirge Aue, hat kein Verständnis für Watzke und dessen Denkweise: „Ich denke da völlig anders, weil ich anders erzogen wurde und schon in den letzten 20 Jahren drei große Krisen erlebt und soziale Verantwortung für viele Menschen habe. Und da ging es nicht um Fußballer, die Multimillionäre sind.“
TSG-Mäzen Dietmar Hopp äußerte sich ebenfalls dazu, ohne dabei jedoch konkret auf Watzke einzugehen: „Es schlägt die Stunde der Solidarität. Der Starke hilft dem Schwachen. Ich würde mir wünschen, dass dieser sehr naheliegende Solidaritätsgedanke bei allen Protagonisten der Bundesliga Konsens ist.“
Vor allem die Tatsache, dass der BVB 2005 selbst kurz vor der Insolvenz stand und finanzielle Unterstützung vom FC Bayern in Höhe von 2 Mio. Euro erhalten hat, sorgt für Unverständnis unter den Fussball-Managern in der Liga für die aktuelle Position von Watzke.