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Nach Geister-Gala: 3 Gründe für die BVB-Dominanz

Julian Brandt
Foto: MARTIN MEISSNER/POOL/AFP via Getty Images

Mit einem überragenden 4:0 (2:0) hat sich Borussia Dortmund aus der Coronapause zurückgemeldet und vor einer Geisterkulisse den FC Schalke 04 im Revierderby besiegt. Die Dominanz, mit der das Team von Trainer Lucien Favre (62) aufgetreten ist, dürfte drei besondere Gründe haben.



Es war beinahe ein Klassenunterschied. Borussia Dortmund spielte fast wie zu besten Zeiten und ließ am Samstag überforderten Schalkern im Signal-Iduna-Park keine Chance. Das 4:0 war letztlich auch in der Höhe völlig verdient. Der BVB setzte damit ein klares Ausrufezeichen im Rennen um die deutsche Meisterschaft unter diesen besonderen Bedingungen.

Wieso war die Borussia derart dominant? Zum einen schaffte es der BVB, die Ausfälle im Mittelfeld (Can und Witsel) zu kompensieren. Es fiel auf, dass das System von Favre auch ohne die beiden Mittelfeld-Asse bestens funktionierte. Mahmoud Dahoud (24) und Thomas Delaney (28) zeigten in der Zentrale gute Leistungen. Der Kantersieg hatte aber auch andere Gründe.

Grund 1: Guerreiro knüpft an seine Topform an

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Raphael Guerreiro (26) war bereits vor der Coronazwangspause in sehr guter Form. Er spielte eine starke Hinrunde und verpasste in der Rückrunde bislang keine Minute. Insgesamt kommt er in der laufenden Spielzeit auf 30 Pflichtspiele, sieben Tore und fünf Vorlagen.

Guerreiros Vertrag wurde unlängst bis Sommer 2023 verlängert. Das scheint den Portugiesen beflügelt zu haben. Der Europameister von 2016 ist im linken Mittelfeld gesetzt, erzeugt viele gefährliche Situationen und kommt auch selbst immer wieder in den gegnerischen Strafraum. Gegen überforderte Schalker kam sein Spiel bestens zur Geltung. Die Folge: zwei Tore und eine überragende Leistung.

Grund 2: Julian Brandt phänomenal

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Die ganze Welt schaute zu und einer konnte sich sogar noch ein bisschen mehr in den Fokus spielen: Julian Brandt (24), der ein fabelhaftes Derby auf den Rasen zauberte und nach dem Spiel erfrischend bodenständig blieb. „Fußball ist Fußball. Man versucht in so einer Situation einfach, seinen Spaß zu finden“, so der Blondschopf nach der Partie bei „Sky“.

Brandt leitete das 1:0 durch Erling Haaland (19) per Hacke ein. Das 2:0 legte er mit einem herrlichen Steilpass auf Guerreiro auf. Kurz nach der Halbzeitpause assistierte er Thorgan Hazard (27), der auf 3:0 erhöhen konnte.

Einen derart unbekümmert aufspielenden Brandt hätten sich die BVB-Fans auch vor der Coronapause gewünscht. Beim 24-Jährigen wechselten sich starke Auftritte immer wieder mit phlegmatischen, rätselhaften Auftritten ab. Am Samstag sah die Fußballwelt den wohl besten Brandt aller Zeiten.

Grund 3: ein völlig überforderter Gegner

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Natürlich darf die Borussia für die starke Leistung gelobt werden. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Der FC Schalke 04 war kein Gegner und wirkte zeitweise derart überfordert, dass man hätte meinen können, es spiele die zweite Mannschaft der „Knappen“.

„Wir hatten einen kleinen Vorteil“, so BVB-Star Julian Brandt nach dem Spiel. „Wir haben schon einmal erlebt, wie es ist. Klar, es sind jetzt noch mal andere Regeln, aber wir haben die Erfahrung schon mal gemacht.“ Damit spielte Brandt auf das Champions-League-Spiel bei Paris Saint-Germain (0:2) an, das der BVB bereits vor leeren Rängen absolvierte. Dass es bei Schalke nur an der ungewohnten Situation lag, kann jedoch nicht als Ausrede gelten.

„Wir haben uns viel vorgenommen, aber gerade in der ersten Halbzeit keinen Zugriff bekommen“, so Kapitän Daniel Caligiuri (32). „Die Freiräume der Dortmunder Sechser waren zu groß, deshalb konnten sie sich immer aufdrehen und das Spiel verlagern.“ Trainer David Wagner (48) bilanzierte, dass „einiges gefehlt“ hätte, vor allem in Sachen Laufwege und Abstimmung. Nach der Pause stellte S04 auf Raute um – ohne Effekt.

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