Erling Haaland verpasst mit Norwegen EM-Qualifikation – BVB-Stürmer „richtig sauer“
Alle Wege führen nach Rom, heißt es. Ähnlich fühlt es sich mit Blick auf die anstehende Europameisterschaft an. Denn neben der althergebrachten EM-Qualifikation über eine Gruppenphase besteht für die ins kommende Jahr verschobene Europameisterschaft auch die Qualifikation über die UEFA Nations League. Im Fall von Norwegen muss man sagen, bestand. Denn im Halbfinale der EM-Quali über die Nations League scheiterten die Skandinavier an Serbien. Zurück bleiben an angefressener Dortmunder Stürmer und ein Trainer vor dem Aus.
Der Weg für die mit großen Talenten gespickte norwegische Nationalmannschaft zur Europameisterschaft umfasste nur noch zwei Stationen. Einem Sieg gegen Serbien wäre das Finale gegen den Sieger der Partie Schottland gegen Israel gefolgt (die Schotten gewannen im Elfmeterschießen). Vor der Partie gegen die Serben waren die Hoffnungen der Norweger auf die erste EM-Teilnahme seit dem Turnier im Jahr 2000 groß. Mit Erling Haaland und dem gerade für über 20 Mio. Euro zu RB Leipzig gewechselten Alexander Sörloth verfügen die Norweger über eine extrem gefährliche Doppelspitze. Hinten ihnen zieht das gerade zu Real Madrid zurückgekehrte Megatalent Martin Ödegard die Fäden. Bekannte Gesichter aus der Bundesliga wie Rune Jarstein, Mohamed Elyounoussi oder Omar Elabdellaoui tummeln sich gemeinsam mit Legionären in Großbritannien wie Joshua King, Sander Berge oder Kristoffer Ajer in der norwegischen Auswahl.
Doch auch die Serben sind durchaus namenhaft besetzt. Die Verteidiger Nikola Milenkovic oder Aleksandar Kolarov sind abgebrühte Defensivkünstler aus der Serie A. Nemanja Gudelj gewann mit dem FC Sevilla die Europa League. Dusan Tadic sorgte mit Ajax Amsterdam vor einem Jahr für Furore in der Champions League. Aleksander Mitrovic ist ein schoss den FC Fulham zurück in die englische Premier League. Und Serbiens wohl bester Fußballer, Sergej Milinkovic-Savic von Lazio Rom, stand nicht einmal in der Startformation. Dennoch sollte der begnadete Mittelfeldspieler der Mann des Abends werden.
Haaland kein Faktor – Mann des Abends war Milinkovic-Savic
Denn nach einer ausgeglichenen wie torlosen ersten Halbzeit starteten die Serben besser in Durchgang zwei. Tore ließen dennoch auf sich warten. Das änderte sich erst nach der Einwechslung Milinkovic-Savics. In der 80. Minute eingewechselt verbuchte der Serbe nur zwei Minuten später den ersten Treffer des Abends. Mathias Normann konnte mit einem Distanzschuss kurz vor Schluss für Norwegen ausgleichen und die Verlängerung erzwingen. In dieser war es erneut Milinkovic-Savic der nach schöner Kombination mit einem genialen Lupfer aus spitzem Winkel die Entscheidung brachte.
Nach der schmerzhaften Niederlage und dem damit verbundenen Aus in der EM-Qualifikation bot Nationaltrainer Lars Lagerbäck seinen Rücktritt an. „Ich habe kein Problem damit, zur Seite zu treten, falls mein Arbeitgeber dies wünscht“, meinte der stark kritisierte Schwede. Doch er selbst konzentriert sich darauf, in den am Samstag und Mittwoch anstehenden UEFA Nations League Partien „zwei Siege“ gegen Rumänien und Nordirland einzufahren.
Der eng getaktete Spielplan kennt auch mit den enttäuschten Norwegern kein Erbarmen. Noch nicht nach vorne blicken konnte Erling Haaland nach dem Ausscheiden gegen Serbien. „Ich fühlte mich überhaupt nicht ins Spiel eingebunden“, schimpfte der Angreifer von Borussia Dortmund. Eine Torchance in Hälfte eins hatte er. Öfter fanden ihn seine Teamkollegen nicht. „Ich werde jetzt nicht schimpfen“, meinte Haaland bei „TV2“ zwar, „aber ich bin richtig sauer. Das war schlicht und ergreifend nicht gut genug. Das ist einfach enttäuschend. Wir hatten eine gute Möglichkeit, zur EM zu kommen.“ Ähnlich sah nach dem Schlusspfiff die Seelenwelt von Real Madrids Spielmacher Martin Ödegaard aus. „Das fühlt sich bleischwer an. Wir hätten kaum besser vorbereitet sein können, aber zu viele hatten einen schlechten Tag“, nahm immerhin er Nationaltrainer Lars Lagerbäck in Schutz.