Dortmunder nach Debakel paralysiert – Watzke lässt Favre-Zukunft offen
Eine 1:5-Heimklatsche gegen den VfB Stuttgart. Das hat gesessen! Dass der Schock beim BVB tief sitzt, kann man auch an den Reaktionen sehen, denn die Verantwortlichen zeigten sich nach dem schlimmen Debakel arg wortkarg.
Weder Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc (58) noch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) wollten sich nach der 1:5-Heimniederlage der Dortmunder gegen Aufsteiger VfB Stuttgart vor den Mikrofonen der Medienvertreter äußern. Dennoch war der Führungsriege des Klubs der Frust deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie zogen sich nach dem Schlusspfiff sofort in eine der Logen zurück.
Sportdirektor Zorc verließ um 19.31 Uhr wortlos den Signal Iduna Park. 20 Minuten danach folgte Geschäftsführer Watzke, der auf Nachfrage noch zu einem kurzem Statement bereit war. „Wenn du 1:5 zuhause verlierst, dann ist das ein schwarzer Tag“, so der BVB-Boss. „Ich habe eben überlegt, wann es das letzte Mal so hoch gewesen ist. Es fühlt sich nicht gut an“, so der 61-Jährige. Das letzte Mal hatte der BVB am 12. September 2009 so hoch zuhause verloren (1:5 gegen den FC Bayern München).
Hat dieses Debakel nun Konsequenzen für Trainer Lucien Favre (63)? „Wir müssen es analysieren“, so Watzke, der nach diesem Statement genervt Richtung Auto ging.
Sky-Experte Hamann: „Die Luft für den Trainer wird sehr dünn“
In eine heftige Kerbe schlug auch Sky-Experte Dietmar Hamann, der von einem „echten Offenbarungseid“ des BVB sprach. „Das war heute eine mutlose, ideenlose, leidenschaftslos und zum Schluss auch hilflose Vorstellung“, so der ehemalige deutsche Nationalspieler.
Hamann lässt kein gutes Haar am BVB, der zwar als Gruppenerster die Vorrunde der UEFA Champions League überstand, in der Liga aber nach elf Spielen und nur 19 Punkten (bereits vier Niederlagen) mehr schlecht als recht darsteht. „Ich habe schon zuvor gesagt, dass die Dortmunder zwar auf dem Papier gut dastehen, mit der Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League zum Beispiel, die Wahrheit ist aber eine andere“, so Hamann bei „Sky“.
Hamanns Knallhart-Urteil: „Die Luft für den Trainer wird sehr dünn, denn die Mannschaft hat in den letzten zwölf Monaten keine Fortschritte gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass ernsthaft über den Trainer diskutiert wird, weil es nach zwei so lustlosen Spielen wie gegen Köln und Stuttgart unglaublich schwer wird, mit dem Trainer weiter zu machen.“