Neuer BVB-Coach: Das ist Edin Terzic
Nach der Entlassung von Lucien Favre (63) hat Edin Terzic (38) vorerst das Ruder beim BVB übernommen. Der 38-Jährige ist zwar noch relativ unbekannt, hat aber bereits einige Stufen der Karriereleiter erklommen. Ist Terzic mehr als nur eine Übergangslösung?
Edin Terzic wird zumindest bis Sommer 2021 neuer Cheftrainer von Borussia Dortmund sein. Für die Zeit danach gilt der Mönchengladbacher Marco Rose (44) als Favorit. Dennoch werden dem Favre-Nachfolger Terzic auch Chancen eingeräumt, zu einer Dauerlösung zu werden.
Die Entlassung von Lucien Favre kam trotz des 1:5 gegen den Aufsteiger VfB Stuttgart überraschend, hieß es doch kürzlich noch, dass man über eine mögliche Vertragsverlängerung über den Sommer hinaus sprechen möchte. Nun ging alles ganz schnell und die BVB-Oberen sahen sich zum Handeln gezwungen. Die Möglichkeit, Favres Vertrag zum Ende der Spielzeit einfach auslaufen zu lassen, schien man zu verwerfen. Offenbar traute man dem Schweizer nicht zu, den Rest der Spielzeit mit dem nötigen Biss anzugehen.
Mit Edin Terzic kommt nun ein Mann, der den Job mit vollem Elan angehen dürfte. Er hat nun ein halbes Jahr Gelegenheit, um sich als Cheftrainer auf höchstem Niveau zu beweisen. Terzic war bislang zweiter Co-Trainer beim BVB und genießt bereits einen ausgezeichneten Ruf. Bevor er 2018 als Co-Trainer bei der Borussia unter Favre anheuerte, hatte er schon einige Erfahrungen sammeln können. Bereits von 2010 bis 2013 war Terzic als Scout und Co-Trainer bei Hannes Wolf (39) im Nachwuchsbereich des BVB tätig. Später arbeitete Terzic als Co-Trainer von Slaven Bilic (52) bei Besiktas Istanbul und West Ham United. In England konnte der 38-Jährige die UEFA-Pro-Lizenz erwerben.
Terzic bekommt eine echte Chance – als wahrer Klopp-Nachfolger?
Als Spieler war Edin Terzic nicht über die Regionalliga hinausgekommen. Der gebürtige Mendener (Sauerland) spielte unter anderem für die SF Oestrich-Iserlohn, die SG Wattenscheid 09, Westfalia Herne oder den BV Cloppenburg und agierte meist im Angriff.
Terzic gilt als emotionaler, direkter und einnehmender als der oft eher zurückhaltende und zögernde Lucien Favre. Mit seinen erst 38 Jahren ist er zudem näher an der Lebenswirklichkeit der Spieler. Insider berichten, der Deutsch-Kroate habe sich zuletzt aus Respekt vor Favre bremsen müssen, um nicht vorzupreschen. Terzic soll für aggressiven Fußball stehen, mit zupackendem Pressing und schnellem Spiel. Dabei ähnelt seine Herangehensweise durchaus der von BVB-Säulenheiligen Jürgen Klopp (53), der nach seinem Abgang 2015 eine Lücke gerissen hatte, die niemals ganz geschlossen werden konnte.
Im Profikader soll Terzic ein ausgezeichnetes Standing haben und mit seiner Art gut ankommen. Auch Toptalente-Trainer Otto Addo (45) soll an seiner Seite näher an die erste Mannschaft heranrücken. Mit Sebastian Geppert (36), der bisher die U17 des BVB trainierte, kommt ein weiterer Assistent hinzu.
Als Favorit für den neuen Cheftrainerposten ab Sommer gilt der Mönchengladbacher Coach Marco Rose. Doch Terzic hat nun einige Zeit, um zu zeigen, dass er bereits so weit sein könnte, aus dem BVB wieder ein konstant erfolgreiches Team zu formen. Dass die BVB-Bosse ihm das zutrauen, zeigt bereits die Beförderung.
Seit Jürgen Klopps Abgang im Sommer 2015 waren Thomas Tuchel (47, nun Paris Saint-Germain), Peter Bosz (57, nun Bayer 04 Leverkusen), Peter Stöger (54, nun Austria Wien) und Lucien Favre (seit Sommer 2018) an der Seitenlinie tätig.