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Falsches System, falscher Stürmer, fehlende Kommunikation: So kam es beim BVB zum Bruch mit Favre

Lucien Favre
Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

Das Aus von Lucien Favre bei Borussia Dortmund kam für die meisten Fans, Experten und Medien nicht wirklich überraschend. Der 62-jährige Schweizer war bereits seit Monaten angezählt. Kurioserweise kam ausgerechnet nach dem 5:2-Erfolg gegen Hertha BSC zum Bruch beim BVB.



Vergangenen Sommer haben sich die Verantwortlichen in Dortmund noch schützend vor Lucien Favre gestellt und diesem öffentlich den Rücken gestärkt. Knapp fünf Monate später fiel die Entscheidung nach der 1:5-Klatsche gegen den VfB Stuttgart einstimmig aus. Wie die „Sport BILD“ berichtet, kam es unmittelbar nach dem Stuttgart-Spiel zu einer Krisensitzung, bei der sowohl Sportdirektor Michael Zorc, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Lizenzspieler-Leiter Sebastian Kehl alle samt die Favre-Entlassung befürworteten. Kurioserweise kamen es bereits deutlich früher zum Bruch mit dem Schweizer.

Favre hat sich zu viele Fehler erlaubt

Laut der „Sport BILD“ fing es ausgerechnet nach dem 5:2-Erfolg gegen Hertha BSC an zu kriseln. Während Spieler, Fans und Verantwortliche vom Haaland-Viererpack und dem Moukoko-Debüt begeistert waren, drückte Favre die Stimmung in dem er den kommenden Gegner Köln öffentlich stark redete.

Ein weiterer Kritikpunkt, der aus der Mannschaft kam, war der Umgang mit der Stürmerfrage nach dem Ausfall von Haaland. Favre probierte unterschiedliche Varianten aus mit Reus, Brandt und Hazard als Haaland-Ersatz, alles ohne Erfolg. Nur BVB-Youngster Moukoko erhielt keine echte Chance sich zu beweisen. Auch der erneute Wechsel von Viererkette auf Dreierkette sorgte in der BVB-Kabine für Stirnrunzeln. Obwohl sich Mats Hummels & Co. intern deutlich für eine Viererkette ausgesprochen hatten, switchte Favre erneut auf eine Dreierkette um, ohne dies vorher mit seinen Führungsspielern zu besprechen.

Auch die Kommunikation mit der Führungsriege verlief laut der „Sport BILD“ zuletzt alles andere als optimal. Laut dem Blatt hat Favre Michael Zorc & Co. am Ende nicht mehr über seine personellen Entscheidungen in Kenntnis gesetzt. Demnach wussten die Verantwortlichen bis zum Tag der Abreise nach Berlin nicht, ob Favre Moukoko mitnehmen wird. Auch das plötzliche entfachte Torwart-Duell zwischen Roman Bürki und Marwin Hitz war ein Alleingang von Favre, den er nach zwei Spielen wieder beendet wurde.

Besonders bitter: Das vorzeitige Favre-Aus kostet den BVB knapp eine Millionen Euro Abfindung. Viel Geld, vor allem in Corona-Zeiten.

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