Kehl sieht sich als Jäger – Schmadtke bleibt cool
Die Champions League ist wieder in Reichweite. Durch ein starkes 2:0 beim VfL Wolfsburg ist Borussia Dortmund wieder in Schlagdistanz und kann in den letzten Saisonwochen noch viel erreichen. Sebastian Kehl (41) bläst bereits zur Attacke.
„Wir wissen, dass wir noch hinten dran sind, aber der Druck auf die anderen Mannschaften wächst“, so Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung des BVB nach dem 2:0 beim VfL Wolfsburg, der sich angriffslustig gibt: „Wir jagen sie.“
Nur drei Wochen hat die Borussia benötigt, um aus elf Punkten Rückstand auf den VfL Wolfsburg zwei zu machen. Im direkten Duell am Samstag überzeugten die Schwarzgelben nun auch endlich wieder defensiv und ließen die „Wölfe“-Angriffe immer wieder abprallen. „Das war herausragend“, so Trainer Edin Terzic (38) nach dem Spiel. Auch Kehl sprach von einer „grandiosen Leistung“.
Nach dem DFB-Pokal-Halbfinale am Samstag (20.30 Uhr) gegen Holstein Kiel muss der BVB in der Liga noch gegen RB Leipzig, den FSV Mainz 05 und Bayer 04 Leverkusen ran. „Wir wissen, dass wir noch ein straffes Restprogramm haben – mit harten Gegnern“, gibt auch Kehl unumwunden zu.
Aber: „Wir wollen uns selbst in die Rolle bringen, es wieder in der eigenen Hand zu haben. Ich glaube, die eine oder andere Mannschaft wird jetzt nervös, weil wir so konstant spielen und in der Lage sind, alle drei Spiele zu gewinnen“, so Kehl. Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke (57) versuchte den Druck gleich wieder auf den BVB umzulenken: „Wenn ich das Restprogramm der Dortmunder und unseres anschaue, dann wage ich mal zu bezweifeln, dass sie die zwei Punkte noch aufholen.“
Vorbildliche Teamleistung, starke Defensive, treffsicherer Haaland
Die Ergebnisse in der Bundesliga stimmten bei den Borussen zuletzt in der Tat: 3:2 in Stuttgart, 4:1 gegen Werder Bremen, 2:0 gegen Union Berlin und 2:0 beim VfL Wolfsburg. Endlich scheint die Terzic-Elf konstanter zu werden. Dabei half freilich auch das Comeback von Jadon Sancho (21), der zuletzt wochenlang aufgrund einer Muskelverletzung fehlte. Außerdem war Erling Braut Haaland (20) wieder erfolgreich und besorgte beide Tore in der Volkswagen-Arena.
Dennoch sind es für Dortmund auch anstrengende Woche, wie Trainer Edin Terzic betont: „Wir haben uns mit allem gewehrt, was wir haben. Das war die dritte englische Woche in Folge mit vielen Highlightspielen, da haben wir sehr viele Körner liegengelassen.“ Dass es nun so gut laufe, liege vor allem auch an der Einstellung, so der Coach.
Lobenede Worte gab es auch von Sportdirektor Michael Zorc (58): „Wir kamen aus der dritten englischen Wochen, aber das hat man nicht gesehen, wir haben sehr frisch gewirkt.“ Das lag zweifellos auch an der kompakten Defensive, die das Zentrum gegen Wolfsburg immer wieder dicht machte – vor allem auch nach dem Platzverweis von Jude Bellingham (17).
„Wir haben als Team sehr gut verteidigt, auch in Unterzahl“, so Zorc weiter. „Auch bei Marco Reus war es vorbildlich, wie er nach hinten gearbeitet hat und weite Wege gegangen ist.“ Dennoch soll der Fokus nun schnell wieder nach vorne gerichtet werden: „Wir dürfen nicht nachlassen, sondern müssen ganz viel Energie aus diesen vier Siegen ziehen“, bekräftigt Terzic. „Dann ist es auch möglich, die nächsten drei Spiele zu gewinnen.“