Reus wichtiger denn je – auch wieder bei Löw?
Lange Zeit schien es, als würde Dortmunds Marco Reus (31) für die anstehende Europameisterschaft wohl keine Rolle spielen. Doch die Form-Explosion der letzten Wochen macht eine EM-Teilnahme nun wieder zunehmend wahrscheinlicher. Auch Bundestrainer Joachim Löw (61) hat sich schon geäußert.
„Marco hat in den letzten Wochen wieder einen guten Rhythmus. Er ist schon auf dem Zettel“, so Joachim Löw am Rande des Pokalfinals in Berlin. Allerdings war Marco Reus seit Oktober 2019 nicht mehr bei der Nationalmannschaft. Der mittlerweile 31-Jährige fehlte immer wieder verletzungsbedingt.
In der laufenden Saison kam Reus zudem lange nicht richtig in Fahrt. In den letzten neun Spielen trumpfte er wieder auf und erzielte fünf Tore und legte drei Treffer auf. Was ebenfalls für Reus spricht: Aufgrund der Corona-Pandemie dürfen die Nationalteams mit 26 statt mit 23 Spielern zur Europameisterschaft reisen.
Mit einer erneut überragenden Vorstellung führte Marco Reus den BVB am Donnerstag zum Pokalsieg in Berlin. Beim 4:1 gegen RB Leipzig legte er zwei Tore auf und zeigte einen bärenstarken Auftritt. Damit hatte er auch die lange begleitenden Vorwürfe entkräftet, er würde in großen Spielen häufig abtauchen. Für Reus war es nach 2017 nun bereits der zweite Sieg im DFB-Pokal mit Borussia Dortmund.
Vor dem 1:0 klaute er Leipzigs Kevin Kampl (30) den Ball und leitete die Führung ein. Beim 2:0 legte Reus für Erling Haaland (20) auf. Das 3:0 bereitete er nach einem Sprint vor und legte klug auf Jadon Sancho (21) ab. Bereits zur Pause führte der BVB damit mit 3:0.
Fällt der Name Marco Reus am Mittwoch?
„Wir sind unheimlich stolz, dass wir das Spiel so bestreiten konnten“, sagte Marco Reus nach der Partie, der auch die Anhängerschaft nicht vergaß. „Wir haben den Pott – und der ist für die Fans“, so der gebürtige Dortmunder.
Es ist erst wenige Wochen her, als die Mannschaft und insbesondere auch Kapitän Reus scharf kritisiert wurden. Beim 1:2 gegen Eintracht Frankfurt schien die Champions League bereits in weite Ferne zu rücken. Nach seinem Tor im Viertelfinal-Hinspiel der „Königsklasse“ bei Manchester City lief es für Reus. Und damit kam auch die gesamte Mannschaft ins Rollen.
Am kommenden Mittwoch möchte Bundestrainer Joachim Löw einen vorläufigen, 30 Mann starken Kader für die Europameisterschaft benennen. Der Name Marco Reus dürfte fallen. Nun sind auch die Chancen gestiegen, dass Reus auch zu den finalen 26 zählen wird, die um den vierten Europameistertitel Deutschlands kämpfen werden.
Reus absolvierte bislang 44 Länderspiele, erzielte 13 Tore und legte neun Treffer auf. Für Borussia Dortmund ist er seit Sommer 2012 am Ball. Er kam in 313 Pflichtspielen zum Einsatz, schoss 138 Tore und verzeichnete 96 Assists. In der laufenden Saison kommt er nun auf 47 Pflichtspiele, neun Tore und 14 Vorlagen.