In seinen ersten Tagen und Wochen als Trainer von Borussia Dortmund muss Marco Rose noch auf zahlreiche EM-Fahrer und Nationalspieler verzichten. Rose allerdings klagt darüber keineswegs, sondern nutzt die Zeit bis zur Rückkehr der etablierten Kräfte, um sich ein genaues Bild von der zweiten Reihe und den vielen Talenten aus dem eigenen Stall zu machen.
Dazu gehört auch Nnamdi Collins, der beim 2:0-Sieg im ersten Testspiel beim FC Gießen in der Startelf stand und der darauf hoffen darf, auch nach der Rückkehr der Stars weiter eng am Team zu bleiben. Der 17 Jahre alte Innenverteidiger hat es mit seinen Leistungen in der Vorbereitung wohl sogar ein Stück weit selbst in der Hand, ob der BVB nach dem Verkauf von Leonardo Balerdi an Olympique Marseille noch einen neuen Akteur für das Abwehrzentrum hinzuholt oder bewusst dem Nachwuchs Raum zur Entfaltung lässt.
Zagadou und Coulibaly verpassen den Saisonstart
Klar ist, dass Mats Hummels und Manuel Akanji in der internen Innenverteidiger-Hierarchie die Nase vorne haben, während Emre Can als Defensiv-Allrounder zumindest zunächst der erste Nachrücker wäre. Dan-Axel Zagadou und Neuzugang Soumaila Coulibaly werden hingegen den Start in die neue Saison verletzungsbedingt verpassen. Daraus ergibt sich für Collins die Möglichkeit, zumindest vorübergehend zur Nummer vier in der Innenverteidigung aufzusteigen, möglicherweise sogar zur ersten Alternative, sollte Can andernorts benötigt werden.
Das Potential dazu, eines Tages in der Bundesliga aufzutauchen, wird dem in Düsseldorf geborenen Deutsch-Nigerianer von vielen Experten bescheinigt. Nicht von ungefähr meldeten so vor einem Jahr mehrere internationale Top-Klubs Interesse am deutschen Junioren-Nationalspieler an, der dann aber in Dortmund einen Profivertrag bis 2023 unterzeichnete. Nun erhält Collins eine erste Chance, den Fuß in die Tür zu bekommen. Gelingt dies noch nicht, werden aber sicherlich weitere Gelegenheiten folgen.