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„Der DFB kann nicht dagegen vorgehen“ – Sportanwalt rechnet nicht mit einer Bellingham-Strafe

Jude Bellingham
Foto: IMAGO

Kommt Jude Bellingham nach seiner scharfen Kritik an Felix Zwayer nochmals mit einem blauen Auge davon? Der DFB-Kontrollausschuss hat zwar die Ermittlungen gegen den 18-jährigen aufgenommen, aus Sicht eines Rechtsexperten droht dem BVB-Youngster jedoch keine Strafe.



Bellingham zeigte sich nach der 2:3-Niederlage gegen die Bayern sichtlich enttäuscht und kritisierte im Gespräch mit dem norwegischen TV-Sender „Viaplay Fotball“ vor allem die Leistung von Schiedsrichter Felix Zwayer, der aus seiner Sicht das Spiel mit seinen strittigen Entscheidungen zu Gunsten des FCB entschieden hat: „Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?“.

Neben einer Strafanzeige durch Schiedsrichter-Beobachter Marco Haase wegen „Beleidigung, Nachrede und Verleumdung“ hat mittlerweile auch der DFB-Kontrollausschusses die Ermittlungen gegen den 18-jährigen aufgenommen. Medienberichten zufolge droht Bellingham neben einer Geldstrafe auch eine Sperre.

„Seine Aussage ist unanständig, aber nicht zu beanstanden“

Während Fans, Medien und Experten darüber diskutieren, wie hoch die Strafe für den BVB-Profi ausfallen wird, geht der renommierte Sport-Anwalt Christoph Schickhardt nicht davon aus, dass Bellingham überhaupt eine Strafe erhalten wird. Im Gespräch mit dem „kicker“ äußerte er sich wie folgt dazu: „Es ist nicht zu verfolgen, was Bellingham gesagt hat. Seine Aussage ist unanständig, aber nicht zu beanstanden, sie ist ganz klar vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Sie ist legal, aber nicht legitim.“

Schickhardt teilt damit die Meinung von Hans-Joachim Watzke & Co. Die BVB-Verantwortlichen haben nach dem Vorfall betont, dass Bellingham nur Fakten ausgesprochen habe. Aus Sicht von Schickhardt habe der DFB keine wirkliche Handhabe: „Wer so etwas wie Zwayer angestellt hat, muss damit leben. Der DFB kann aus meiner Sicht nicht gegen Bellingham vorgehen.“

Zwayer war 2004/2005 in den Wett-Skandal rund um den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyer verwickelt. Der 40-jährige soll damals 300 Euro von Hoyer angenommen haben, um diesen bei einer Spielmanipulation zu unterstützen. Zwayer wurde daraufhin für sechs Monate vom DFB gesperrt.

Laut Schickhardt seit dies aber bereits verjährt. Die Kritik von Bellingham sei demnach nicht gerechtfertigt: „Es war eine jugendtypische Verfehlung in untergeordneter Form. Er war damals zu schwach gewesen, sich zu wehren. Seine angemessene Strafe hat er längst verbüßt und ist resozialisiert.“

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