Auf den Tag genau ist diese Entscheidung 110 Jahre her. Jene, Entscheidung, die am 4. Januar 1912 fiel, wirkt bis in die Gegenwart von Borussia Dortmund. Denn an jenem Tag entschied man sich beim BVB dafür, die Trikotfarben und damit auch die Farben des Vereins von zuvor Blau-Weiß zur heute noch Bestand habenden Kombination Schwarz-Gelb zu ändern. Und das kam so.
Während es im Jahr 2023 ein Mittwoch ist, war der 4. Januar 1913 ein Donnerstag. Noch war der kommende Erste Weltkrieg noch nicht abzusehen, also beschäftigte man sich mit seiner Leidenschaft Fußball und auch mit der Vereinsarbeit. Vier Jahre zuvor, 1909, war der Ballspielverein Borussia bekanntlich aus der Taufe gehoben worden. Die ersten Jahre spielte man noch in blau-weißen Trikots mit roter Schärpe und in schwarzen Hosen.
Der Grund dafür war schlicht, dass die Sportler der Kirchengemeinde, der die Kicker des BVB angehörten, genau solche Kleidung trugen. Die rote Schärpe kam dann hinzu, um die Verbundenheit zur Arbeiterschaft auszudrücken.
Jener 4. Januar 1913 war dann der Tag der Jahreshauptversammlung, die einen Wechsel brachte. Federführend bei dieser Änderung war August Busse, Präsident eines der gleich mehreren anderen Clubs aus dem Dortmunder Norden, die der Borussia beigetreten waren.
Seit 1913 sind die Farben des BVB Schwarz-Gelb
Während die Borussia bei Gründung noch ein „Katholikenverein“ gewesen sei, begründete er seinen Antrag auf Änderung der Vereinsfarben, sei das nun mit den zahlreichen Mitgliedern nicht mehr der Fall.
Ganz zufällig lautete sein Vorschlag „gelbes Trikot, schwarze Hose“ dabei sicher nicht, denn genau das waren die Vereinsfarben seines nun in der Borussia aufgegangenen eigenen Vereins „Britannia“ gewesen. Dieser Vorschlag erhielt die nötigen Stimmen, auch der Westdeutsche Spielverband mit Sitz in Duisburg stimmte der Änderung zu. Geboren war jene Farbkombination, die seitdem bei Spielen mit Beteiligung von Borussia Dortmund auf dem Platz und auf den Rängen zu sehen ist.
Weitere Details zu diesem Vorgang entnimmt man diesem Beitrag in den Ruhr Nachrichten, wie z. B. dass zeitweilig der Spitzname des BVB „die Zitronen“ oder „die Kanarienvögel vom Borsigplatz“ lautete – und auch, warum die Kombination eigentlich als Schwarz-Gelb und nicht Gelb-Schwarz bezeichnet wird, obwohl die Trikots doch Gelb sind.