Champions League

Presseschau zum Champions-League-Aus bei Chelsea: „Rückfall in alte Misserfolgsmuster“

Chelsea BVB Brandt
Foto: Getty Images

Die allerbeste Form mit zehn Siegen in Folge nützte dem BVB gestern nicht, als er zwei Tore vom FC Chelsea kassierte und selber keinmal traf. Am Ende stand das – nach Meinung vieler Beobachter – verdiente Ausscheiden aus der diesjährigen Champions League im Achtelfinale. Das schreibt die Presse zu Partie an der Stamford Bridge.



Schon vor Beginn des Rückspiels lief es nicht gut für Borussia Dortmund. Der Mannschaftsbus war im dichten Londoner Verkehr steckengeblieben. Ergo fing das Duell mit dem FC Chelsea mit zehn Minuten Verspätung an. Doch das wird wohl nicht der Grund gewesen sein, wieso am Ende eine über weite Strecke überlegene Heimmannschaft das Spiel bestimmte.

Großer Aufreger war natürlich die Wiederholung des von Marius Wolf verursachten Handelfmeters. Den ersten Versuch hatte der Deutsche im Trikot der „Blues“, Kai Havertz, noch vergeben. Dass es allerdings dessen eigene Mitspieler waren, die zunächst zu früh in den Strafraum liefen, machte die Wiederholung für viele umso unverständlicher. Daher nennt die SZ das Ausscheiden „unter tragischen und kontroversen Umständen, aber nicht unverdient“. Hatte man den Ausfall von Gregor Kobel durch Alexander Meyer erneut gut auffangen können, war die Verletzung des in Topform befindlichen Julian Brandt noch in den ersten Minuten ein ungleich schwererer Schlag für die Dortmunder Ambitionen aufs Viertelfinale. Was folgte, sei eine Halbzeit gewesen, in der der BVB nur „ein Spielzeug in den Händen einer Chelsea-Mannschaft war, die in der Premier League kein Bein auf die Erde bekommt.“ Zwar gab es nach dem 0:2 noch zwei gute Gelegenheiten für Schwarzgelb, doch: „Das Aufbäumen der Dortmunder reichte bei Weitem nicht, um Chelseas Sieg zu gefährden.“

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Schlüsselszene Elfmeter-Wiederholung durch Kai Havertz

Auch die WAZ sah keinen guten BVB am gestrigen Abend: „Dem BVB fehlte Struktur, seine Abwehr wirkte überfordert, sobald die Londoner Angreifer aufs Tempo drückten. Nach vorne ging wenig. […] Nur 0:1 zur Pause – das war noch die beste Nachricht aus Dortmunder Sicht.“

Für die FAZ erkennt Daniel Theweleit einen „Rückfall in alte Misserfolgsmuster“. Die Niederlage habe weniger an der Übermacht des Gegners gelegen, „als der eigenen Leistung des BVB.“ Das habe wiederum nicht zuletzt an elementaren Ausfällen gelegen: Kobel, Ryerson, Adeyemi, Brandt. Diese hätten im Hinspiel noch eine andere Physis auf dem Platz gezeigt. Mit ihnen habe auch die zuletzt so vielzitierte „neue Mentalität“ gefehlt. Die Europapokalträume sind geplatzt, aber „vielleicht werden sie die freien Trainingswochen im Frühjahr sogar noch als Gewinn empfinden, wenn es um den Titel in der Bundesliga geht“.

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