Es war alles angerichtet für die Feier der ersten Deutschen Meisterschaft seit 2012. 200.000 bis 400.000 Menschen hätten am heutigen Sonntag die ganze Stadt in ein Meer aus Schwarz und Gelb getaucht bei vermutlich weit in die Woche hineinreichenden Feierlichkeiten. Doch Borussia Dortmund machte den letzten Schritt zum Titel nicht, kam gegen den 1. FSV Mainz 05 nicht über ein 2:2 hinaus und musste den mit 2:1 beim 1. FC Köln siegreichen FC Bayern München auf den letzten Drücker noch vorbeiziehen lassen.
Dementsprechend gr0ß war die Enttäuschung im Lager des BVB, die ein sichtlich mitgenommener Trainer Edin Terzic bei „Sky“ stellvertretend in Worte packte: „Wir wollten es unbedingt, die ganze Stadt, das ganze Stadion. Wir haben uns diese Position hart erarbeitet, wir hatten eine riesige Chance. Es fühlt sich beschissen an. Wenn man sieht, wie die Jungs am Boden liegen, wenn man sieht, wie sie in der Kabine sitzen und wenn man diese Leere sieht, dann fühlt sich das unfair an.“
Terzic blickt auch schon nach vorne
Routinier Mats Hummels, der unter der Woche mit seiner Verlängerung bis 2024 das Karriereende nochmal nach hinten geschoben hatte, war einerseits beeindruckt vom eigenen Anhang, hat andererseits an den Geschehnissen dennoch lange zu knabbern. „Es zeigt, was für großartige Fans und was für ein toller Verein das ist. Es ist heute aber nur ein minimaler Trost, denn wir wollten eigentlich zusammen feiern. Es wird tough, die nächsten Tage werden brutal. Das wird länger als nur ein paar Tage dauern.“
In alle die Enttäuschung mischte sich bei Coach Terzic auf der Vereinshomepage indes auch schon ein trotziger Blick in die Zukunft: „Egal, wie groß der Schmerz heute ist, er wird die Motivation für morgen sein. Wir waren so nah dran. Ein Tor hat gefehlt. Wir waren besonders in der Rückrunde auf einem richtig guten Weg. Er wird eines Tages belohnt.“