Watzke äußert sich zu seiner Nachfolge als Geschäftsführer von Borussia Dortmund
Die Ankündigung des Rückzugs Hans-Joachim Watzkes von seinen derzeitigen Aufgaben bei Borussia Dortmund ist gerade mal eine Woche alt. Und sein Vertrag als Geschäftsführer des BVB läuft auch noch bis Ende 2025. Da ist es verständlich, dass die Diskussion um seine Nachfolge noch nicht viel Fahrt aufgenommen hat. Gestern aber äußerte Watzke selbst sich zu diesem Thema.
Anlass war die „Spobis“ in Hamburg, ein Branchentreffen des Sportmarketings, bei dem immer auch führende Köpfe der Sportclubs anwesend sind, wie in diesem Fall auch Hans-Joachim Watzke. Er nutzte die Gelegenheit, öffentlich ein wenig über seine eigene Zukunft und damit verbunden auch die Frage nach seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin zu streifen.
Zunächst mal bestätigt Watzke, dass er auch all seine übrigen Ämter in den nächsten Jahren aufgeben wird. Wenn es so langsam auf die 70 zugehe, sagte der aktuell 64-Jähriger, will er keines davon mehr innehaben. Zurzeit sitzt Watzke im Präsidium der DFL, ist Vize-Präsident des DFB und sitzt für den DFB im Exekutivkomitee der UEFA. Vor allem aber ist er eben Geschäftsführer von Borussia Dortmund. Mit dieser Ämterfülle gilt er momentan als einflussreichster Mann im deutschen Fußball, was sich eben in den nächsten Jahren grundlegend ändern wird.
Name Carsten Cramer wird von Watzke kommentiert
Eine Tätigkeit als TV-Experte könne er sich nach seiner Amtszeit beim BVB vorstellen, wirft Watzke ein, meint dies aber unmissverständlich scherzhaft. Schließlich habe er eine „Experten-Allergie“.
Bleibt die Frage nach seinem Nachfolger beim BVB, für die sicher Carsten Cramer infrage komme, spekuliert allerdings die WAZ selbst. „Er hat sich jetzt lange Jahre warmgelaufen und es wird immer schwieriger für mich, ihn einzuhegen“, scherzt Watzke erneut über den ebenfalls anwesenden Cramer. „Er wird sicher eine wichtige Rolle spielen, er ist ja wie Finanzgeschäftsführer Thomas Treß schon lange dabei.“
Carsten Cramer ist derzeit vornehmlich fürs Marketing zuständig, Thomas Treß für die Finanzen. Diese beiden Köpfe bleiben dem BVB ganz sicher erhalten. Irgendwann werde dann ein dritter Kopf hinzukommen, bleibt Watzke im Vagen – „oder ein vierter, weil ich mir mittelfristig eine Frau im Vorstand wünsche“.
Den Namen Sebastian Kehl erwähnt Watzke in Hamburg nicht. Was aber nicht bedeuten muss, dass Kehl nicht in der Hierarchie eine Ebene aufsteigen könnte, mit größerem Fokus auf strategische Ziele. Dann würde auch ein Nachfolger als Sportdirektor für Kehl gefunden werden müssen, neben jenem für Watzke, über den er selbst gestern so wenig verriet, dass die Diskussionen demnächst erst richtig losgehen werden.