„Graue-Maus-Fußball“ – Weitere Pressestimmen zur fragwürdigen Qualität von Borussia Dortmund
1:1 endete das Hinspiel des Achtelfinals der Champions League zwischen Gastgeber PSV Eindhoven und Borussia Dortmund. Den Ausgleich erzielten die Hausherren per Elfmeter, dessen Entstehung für laute Diskussionen sorgte. Einige Medien weisen darauf hin, dass viel mehr der erneut mangelhafte Spielweise des BVB im Fokus stehen sollte.
Bei Sky kommentiert Patrick Berger: Der BVB sollte sich nicht in Ausreden flüchten. Die Diskussion um den Elfmeter lenke von der „erneut schwachen“ Leistung der Dortmunder ab, wie sich die Spieler schon nach dem 1:1 in Wolfsburg über die Spielunterbrechungen wegen der Fan-Proteste der Fans. Die Wahrheit sei: aktuell stehe der BVB „nur noch für biederen Graue-Maus-Fußball.“ Vom einstigen Hurra-Fußball sei man weit entfernt, Tore fielen durch Zufall. Von Dominanz oder Spielkontrolle sei nichts zu sehen. Im Sommer müsse daher alles auf den Prüfstand, der Kader genauso wie der Trainer.
Bei der Welt rechnet man nach: Nur einmal im Jahr 2024 sei überhaupt die spielerische Qualität des BVB ausreichend gewesen. Einzig beim 3:0 über den SC Freiburg sei das gelungen, was man seit dem Wintertrainingslager eigentlich vermehrt versuche. Mehr Struktur im Spielaufbau zu zeigen. Immerhin die Defensive sei etwas stabilisiert worden (nur drei Gegentore in sieben Spielen), doch die Gesamtentwicklung komme „nur partiell“ voran. Deshalb sei durchaus sehr realistisch, dass diese Mannschaft am Ende die neuerliche Qualifikation für die Champions League verpasse.
Trainer und Mannschaft des BVB sollten im Sommer hinterfragt werden
Auch die Bild-Zeitung mahnt, sich nicht von der Elfmeter-Diskussion ablenken zu lassen. Tatsache sei nämlich, dass das 1:1 als Endergebnis „ein Geschenk des Himmels“ gewesen sei. „Die BVB-Vorstellung in Holland war weder dominant noch kontrolliert. Dortmund hat hektisch und schlampig agiert. Eine klare Terzic-Strategie war maximal zu erahnen.“ Champions-League-Niveau sehe anders aus, was das wahre Problem des BVB sei – nicht ein umstritten erhaltener Elfmeter.
Bei Spor1 sieht man in den Leistungen von Jadon Sancho ein Sinnbild des gesamten BVB. Beide bleiben nämlich weit hinter ihren Erwartungen zurück. Statt nach gutem Start bei seiner Rückkehr nach Dortmund langsam zuzulegen, baue Sancho immer weiter ab. In Eindhoven habe er gar „sein schlechtes Spiel im BVB-Trikot“ gezeigt. Schlechtes Timing, null Durchsetzungsvermögen. Außergewöhnliche Fähigkeiten besitze er unzweifelhaft. Doch abrufen könne er diese genauso wie die gesamte Mannschaft des BVB derzeit viel zu selten.