Nach einer kleinen Siegesserie muss Borussia Dortmund im Kampf mit den Topteams der Bundesliga eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Damit muss der BVB Leipzig im Kampf um die Teilnahme an der Champions League vorbeiziehen lassen. So sah die Presse die Partie, die im Vorfeld ganz im Zeichen des 50. Geburtstags des Westfalenstadions gestanden hatte.
Die WAZ beschreibt die Feierlichkeiten vor Anstoß und fährt dann zum Sportlichen fort: Zunächst habe man nicht an den Glanz des Jubiläums anknüpfen können. Einige Chancen in Halbzeit 1 konnten nicht genutzt werden. Halbzeit 2 ging besser los: „Wie schon in München war eine klare Verbesserung gegenüber vielen Wochen in dieser Saison zu studieren. Stabiler, strukturierter präsentierte sich das Terzic-Team. Doch es fehlte auch mal wieder an Ideen abseits der tiefen Pässe auf Adeyemi.“
Nach dem Rückstand „(begann) eine hitzige Schlussphase, in der sich Dortmund allerdings lange keine Chancen herausspielen konnte.“ Doch dann vergaben Schlotterbeck und Sancho beste Gelegenheiten. „Ein Rückschlag, den der BVB schnellstmöglich aus Knochen und Kopf bekommen muss.“
Rasche Ernüchterung beim BVB nach dem Sieg in München
Der Kicker analysiert ein „ausgeglichenes Duell auf gutem Niveau“, auch weil Hummels und Schlotterbeck wie schon in München sehr gute Defensivarbeit leisteten. Schon gegen Ende der ersten Hälfte habe das 1:0 in der Luft gelegen – für Borussia Dortmund. Die übernahm auch in Halbzeit 2 das Zepter, hatte „mehr Feld- und Ballbesitzanteile“. Zur Führung aber traf der VfB Stuttgart, der nach Can-Fehlpass exzellent umgeschaltet und Guirassy seinen 24. Treffer im 22. Spiel ermöglichte. Dank der folgenden Drangphase des BVB wäre ein 1:1 „natürlich verdient“ gewesen, doch u. a. Schlotterbeck vergab überhastet.
„Gegen modern gebaute Mannschaften wie den VfB Stuttgart zeigt sich, dass der BVB gut ist, aber nicht immer gut genug“, schreibt die SZ zur Partie. Diese Erkenntnis sorge für Frust und Ernüchterung. Der direkte Vergleich mit einem aktuell starken Team wie den Gästen von Samstag bereite den Dortmundern letztlich „Schmerzen“.
Auch im Tagesspiegel ist von „Ernüchterung“ zu lesen. Nach der dritten Niederlage in dieser Saison gegen den VfB Stuttgart mache wenig Mut für das CL-Viertelfinale gegen Atletico Madrid. „Im Vergleich zu den beiden dürftigen bisherigen Auftritten in dieser Saison gegen den VfB war der BVB jedoch diesmal deutlich aktiver.“ Und dennoch: „Auch nach Wiederanpfiff überwog die Zurückhaltung. Zwar erhöhte der BVB den Druck auf das gegnerische Tor, fand bei allem Engagement aber keine Lücke.“ Dann spielte der VFB einen „mustergültigen Konter und spielte die bis dahin stabile BVB-Abwehr gekonnt aus.“ Damit wurde Serhou Guirassy wieder einmal zum Matchwinner.