SZ-Podcast „Auswahl von Ricken eigentlich nicht überraschend“
In ihrem Podcast „Und nun zum Sport“ stellen die beiden Experten Freddie Röckenhaus und Philipp Selldorf für die Süddeutsche Zeitung fest, dass die Wahl Rickens zum Nachfolger von Hans-Joachim Watzke – und nicht die Sebastian Kehls – eigentlich wenig überraschend komme. Und blicken auf die „Dortmund-Connection“, die jetzt das Zepter bei Borussia Dortmund führt.
Wenig überraschend sei, dass nun Lars Ricken befördert wurde. Zum einen habe schon die Verpflichtung Thomas Broichs von Hertha BSC für den Nachwuchsbereich des BVB darauf hingedeutet, dass sich an Rickens Aufgabenbereich etwas ändern könne. Zum anderen habe dieser anders als Sebastian Kehl jahrelange Erfahrung als quasi Geschäftsführer über das sportlichen hinaus, wenn auch nur im Jugendbereich. Denn dort habe er sich eben auch um all die Aufgaben kümmern müssen, die jenseits der sportlichen Entwicklung von Jugendspielern anfallen.
Dabei sei Lars Ricken äußerst erfolgreich gewesen, wenn er auch selten in der Öffentlichkeit wahrgenommen worden sei. Dies liege wiederum einerseits daran, dass naturgemäß der Großteil des Fokus auf der ersten Mannschaft liege, was für alle Proficlubs gelte. Ebenso sei aber auch Rickens dezentes Auftreten dafür ein Grund. Dabei habe der Jugendbereich von Borussia Dortmund nicht nur viele sehr gute Spieler hervorgebracht, sondern auch Trainer wie Daniel Farke oder Jan Siewert. Sebastian Kehl habe hingegen intern Zweifel geweckt, ob er der Aufgabe als Geschäftsführer bereits gewachsen sei.
Terzic arbeitete lange beim BVB mit Mislintat zusammen
Mit der Entscheidung, Lars Ricken zur neuen Führungsfigur zu machen, setze man beim BVB zudem auf Kontinuität. Schließlich ist Lars Ricken bereits seit 1990 (!) im Verein, ist zudem gebürtiger Dortmunder. Das gilt genauso für den jetzt zurückkehrenden Sven Mislintat. Den außerdem mit Edin Terzic ein enges Verhältnis verbinde, hatten die beiden doch in der Ära Jürgen Klopp für einen ständigen Strom an äußerst fähigen Nachwuchsspielern oder Neueinkäufen gesorgt, der die Titel unter dem heutigen Trainer des FC Liverpool erst ermöglicht habe.
Eine Art „Dortmund-Connection“ sei nun mit dem Trio Terzic-Ricken-Mislintat für den Club verantwortlich. Was durchaus positiv auf die Entwicklung der Mannschaft wirken könne. Schließlich sei auch Terzic an seinen Aufgaben immer mehr gewachsen und diese Form der Kontinuität könnte die richtige Entscheidung sein, den BVB wieder näher an die deutsche Spitze im Fußball heranzuführen.