Knapp drei Wochen vor dem Saisonstart weilt Borussia Dortmund im Trainingslager in Bad Ragaz, wo der Fokus aktuell aber nur bedingt auf den ersten Aufgaben im DFB-Pokal beim 1. FC Phönix Lübeck und in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt liegt. Während noch einige Wechsel im Raum stehen, ist am Sonntag durchaus überraschend das Thema Sven Mislintat in den Vordergrund gerückt.
Nachdem zunächst die „Ruhr Nachrichten“ und die „WAZ“ über erste Risse im Innenverhältnis zwischen Trainer Nuri Sahin und Kaderplaner Mislintat berichtet hatten, vermeldete „Bild“, dass die Unstimmgkeiten so schwerwiegend seien, dass eine weitere Zusammenarbeit kaum mehr vorstellbar scheint. Der „kicker“ geht zwar nicht ganz so weit, zweifelt aber auch an, dass die „seit Wochen brodelnde Konstellation“ noch eine Zukunft hat.
Mislintat werden laut „Bild“ mehrere Kompetenzüberschreiten und Fehltritte vorgeworfen, die teilweise auch von der Mannschaft skeptisch beäugt werden. So soll Mislintat kürzlich während einer Trainingseinheit auf den Platz gelaufen und vor TV-Kameras getreten sein, woraufhin der verärgerte Sahin dem Kaderplaner einen Verweis erteilt haben soll.
Mislintat mit Alleingängen bei der Spielersuche
In internen Sitzungen soll es derweil, nach Informationen der „Bild“ nicht zuletzt wegen eines dominanten Auftretens von Mislintat, keine vernünftige Gesprächsatmosphäre mehr geben. Und der 51-Jährige soll selbst wiederholt Alleingänge auf dem Transfermarkt unternommen und Spieler anderer Klubs angesprochen haben, obwohl die Vereinbarung lautet, dass Mislintat nur Empfehlungen aussprechen solle. Dass Mislintat den kürzlich getätigten Transfer von Yan Couto sehr kritisch sehen soll, trägt sicherlich auch nicht zu einer optimalen Atmosphäre bei.
Schließlich wird Mislintat vorgeworfen, Vereinsinterna an die Öffentlichkeit gegeben zu haben. Darüber hinaus sind zwei TV-Auftritte bei „Sky“ beim Verein nicht unbedingt gut angekommen – unter dem Strich nach nur drei Monaten der Zusammenarbeit eine breite Palette, aufgrund derer ein zeitnahes Aus nicht überraschen würde.