Interviews

BVB-Kapitän Emre Can sieht sich „immer gelassener, immer professioneller“

Emre Can
Foto: IMAGO

Emre Can bleibt Kapitän von Borussia Dortmund, das ist seit gestern klar. Damit bleibt er formal der Kopf der Mannschaft, wenn er auch selbst im Interview mit der WAZ sagt, dass das Team nicht nur einen Kapitän habe. Viele müssten Verantwortung übernehmen. Er selbst sei einerseits stolz, dass er weiterhin dieses Amt innehabe, sei deshalb aber nicht mehr so verbissen wie zu Beginn der letzten Saison.



Damals habe er angenommen, sich als Kapitän um alles kümmern zu müssen, auf und auch neben dem Platz. Vielleicht hatten deshalb seine Leistungen ein wenig gelitten, sodass er nicht mehr stets in der Startelf stand. Das hatte sich schon länger wieder geändert. Sicher auch, weil er seinen Beruf einerseits gelassener sieht als früher, andererseits aber auch professioneller herangeht, nicht zuletzt bei der Pflege seines Körpers, was die Ernährung miteinschließt.

Dass er in der Öffentlichkeit manchmal ein wenig kritischer gesehen wird als andere, so formuliert es jedenfalls der Gesprächspartner, stört Emre Can nicht. Er lese keine Benotungen von Außenstehenden, sondern interessiere sich nur dafür, was sein Trainer und sein engerer Kreis zu seinen Leistungen sage. Dennoch, räumt er ein, lese er lieber positive als negative Schlagzeilen über sich.

Pascal Groß
Foto: IMAGO

Emre Can begrüßt Verpflichtung von Pascal Groß ausdrücklich

Ausführlich legt er dar, was er von anderen Kapitänen mitgenommen hat, unter denen er selbst spielte, wie beispielsweise Philipp Lahm oder Steven Gerrard. Ein Kapitän müsse nicht ständig reden, sondern zum richtigen Zeitpunkt. Das will er bei Borussia Dortmund beherzigen, genauso wie er seine Mitspieler mitreißen will, vor allem die jüngeren, ohne dabei aggressiv diesen gegenüber zu wirken.

In Bezug auf die Trainer seiner Karriere lässt er anklingen, dass er auch da von jedem etwas mitnehmen konnte, sei es Jupp Heynckes, sei es Massimiliano Allegri. Und bei Nuri Sahin, seinem aktuellen Coach, sehe er hohe Ansprüche an die Spieler. Was diese bereits jetzt in jedem Training zu spüren bekämen.

Was bekanntlich auch Neuzugang Pascal Groß bereits mitmacht. Dass man einen Spieler für seine Position geholt hat, stört Emre Can nicht. Groß sei ein guter Typ, über den er froh sei, dass er nun Teil von Borussia Dortmund ist. Schließlich brächte dieser ein Profil mit, das es so zuvor in Dortmund noch nicht gegeben habe.

Eine gute Saison werde er mit dem BVB in erster Linie dann gespielt haben, beschließt Emre Can das Interview, wenn er mit dem BVB einen Titel geholt haben wird – als alter und neuer Kapitän.

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