BVB-SGE: Proteste gegen Rheinmetall in zahlreichen Ausführungen
Wie angekündigt fanden gestern beim 2:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt mit Beginn der zweiten Halbzeit umfangreiche Proteste gegen Borussias neuen Sponsor Rheinmetall statt. Dabei waren diese derart zahlreich, dass sie einen bleibenden Eindruck, nicht zuletzt medial, hinterließen. Hier einige Details zu den gestrigen Protestaktionen.
Eine „Bannerflut“ nennt der Kicker das, was gestern mit dem Wiederanpfiff im Signal Iduna Park auf der Südtribüne zu sehen war und zeigt ein Foto von den kaum zu überblickenden Bannern der protestierenden Fans.
„Wir lassen uns nicht vor euren Panzer spannen“ lautete das Motto der gestrigen Aktion. Untermauert wurde dies durch einen Panzer aus Pappmache, den die Aktivisten vor dem Stadion aufgestellt hatten, garniert mit einem Menschen mit einer Maske von Armin Papperger, dem CEO von Rheinmetall, dem andere Aktivisten die Rote Karte zeigen.
„Scheiß-Rheinmetall-Deal“ war auf dem größten der Banner zu lesen. Andere monierten „Kohle first, Werte second“ oder „20 Mio voll mit Blut – Keine Werte, kein Gewissen“ fragten wiederum andere Banner. Mit Präsentation der Banner wurde auch der Support der Mannschaft von Borussia Dortmund eingestellt, die diesen zu jenem Zeitpunkt durchaus noch hätte gebrauchen können. Schließlich stand es zur Halbzeit und weit bis in die zweite Hälfte hinein noch 0:0 in der Partie gegen Eintracht Frankfurt.
Watzke erhält viel Kritik von BVB-Fans für den Rheinmetall-Deal
Später wurde der Support zwar wieder aufgenommen, doch auch dieses Detail zeigte, wie ernst es den beteiligten Fans mit ihrem Protest ist.
Zuvor hatten diese sich in einem breiten Bündnis schon schriftlich geäußert und ihren Standpunkt dargelegt. Habe die Vereinsführung gehofft, dass der Zeitpunkt der Bekanntgabe des Deals mit Rheinmetall – kurz vor dem Finale in der Champions League – dazu führe, dass diese Nachricht untergehe, habe sie sich getäuscht. Was die gestrige Aktion dann auch belegte. Der Club hätte die Fans zumindest in die Entscheidung mit einbeziehen müssen, lautete die Hauptforderung, was wohlweislich nicht erfolgt ist. Damit, dass der BVB seine Strahlkraft für einen Rüstungskonzern hergebe, sei man nicht einverstanden.
BVB-Geschäftsführer Watzke hatte die Entscheidung damit begründet, dass man veränderter Sicherheitslage auch für neue Standpunkte in diesem Themen und für eine Diskussion offen sein müsse.
Dass diese Ansicht viele Tausende BVB-Fans nicht teilen, wurde gestern erfolgreich gezeigt. Und auch das entsprechende Medien-Echo, wie beispielsweise bei der Sportschau oder bei der „Zeit“, blieb natürlich nicht aus.