Kircher verrät: Einsatz von Schiri Zwayer war mit BVB abgesprochen
Beim Topspiel des ersten Spieltags der neuen Bundesliga-Saison 2024/25 zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt hieß der Schiedsrichter Felix Zwayer. Das war insofern heikel, als Zwayer bewusst seit Dezember 2021 keine BVB-Spiele mehr erhalten hat. Jetzt verrät Schiri-Boss Knut Kircher, dass diese Ansetzung mit dem BVB im Vorfeld abgesprochen war.
Im Dezember 2021 leitete Felix Zwayer das von manchem Medium zum „Skandalspiel“ erhobene Duell zwischen dem BVB und dem FC Bayern München. Dabei kam es zu einigen heiß diskutierten Entscheidungen Zwayers, die so überhaupt nicht im Sinne von Borussia Dortmund waren. 3:2 gewann der FC Bayern schließlich in Dortmund, wonach gleich zwei Elfmeterentscheidungen Zwayers für viel Aufruhr und tagelange Diskussionen sorgten.
Der damalige BVB-Spieler Jude Bellingham ließ sich sogar zu einem Verweis auf Zwayers Beteiligung am Hoyzer-Skandal 2004 hinreißen, welcher ihm eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro einbrachte. Seitdem pfiff Zwayer den BVB nicht mehr, weder in der Bundesliga noch im DFB-Pokal.
Der neue Schiri-Boss Knut Kircher hatte sich aber zur Aufgabe gemacht, diese getrübte Beziehung zwischen Club und Referee wieder zu kitten. In der Sommerpause reiste er zu gleich allen 36 Proficlubs in deren Vorbereitung, um Gespräche in einem weniger emotionalen Rahmen zu ermöglichen.
Keine Einwände der BVB-Bosse gegen Zwayers Einsatz
Genau das tat er auch beim BVB, besuchte diesen in seinem Trainingslager. Und brachte das Thema Zwayer zur Sprache, bei dem er sich eine Rückkehr zur Normalität wünschte und einen Einsatz Zwayers im Sinne einer positiven Entwicklung des Fußballs vorschlug.
Auf diesen Vorschlag gingen die Borussen ein und so einigte man sich – in Absprache mit dem Schiedsrichter – darauf, das Thema gleich am ersten Spieltag anzugehen und damit dann auch bei positivem Verlauf abhaken zu können. Die Verantwortlichen von Borussia Dortmund waren also nicht nur eingeweiht in diese Ansetzung, sie waren sogar an der Entscheidung beteiligt und hätten wohl auch ein Veto einlegen können. Da sie dies nicht taten, leitete Felix Zwayer am Samstag also die Partie BVB – Eintracht Frankfurt.
Bereut haben dürfte wohl keiner der Beteiligten die Entscheidung, Zwayer gleich bei der erstbesten Möglichkeit wieder mit dem BVB zu konfrontieren. In der Partie am Samstag zeigte Zwayer eine gute Leistung, hatte die Partie im Griff und blieb von Fehlentscheidungen verschont. Womit wohl endlich wieder Normalität ins Verhältnis zwischen diesem einen Schiedsrichter und Borussia Dortmund und seinen Fans und Spielern eingekehrt sein dürfte.