Lange sah es danach aus, als würde der Deadline Day bei Borussia Dortmund völlig unspektakulär verlaufen. Bis 20 Uhr, dem Ende der Transferperiode in Deutschland, tat sich denn auch nichts mehr. Um kurz vor Mitternacht gab der BVB überraschend aber doch noch einen Abgang bekannt, mit dem in den letzten Wochen nur noch bedingt zu rechnen war.
Wie die Borussia mitteilte, wechselt Sebastian Haller auf Leihbasis zu CD Leganes. Der spanische Erstligist übernimmt laut „Sky“-Reporter Patrick Berger große Teile von Hallers Gehalt, laut den „Ruhr Nachrichten“ konkret sieben von rund neun Millionen Euro. Zu einer Leihgebühr ist bislang nicht bekannt geworden, allerdings ist nicht davon auszugehen, dass der BVB über die Gehaltseinsparung hinaus weiter finanziell profitiert.
Auf der BVB-Homepage blickte Sportdirektor Sebastian Kehl auf die intensiven zwei Jahre seit Hallers Verpflichtung von Ajax Amsterdam zurück: „Die Geschichte, die uns mit Sébastien verbindet, war eine besondere, ist eine besondere und wird immer eine besondere bleiben. Sébastiens Krebserkrankung war ein tiefer Einschnitt in sein Leben und das seiner Familie und Freunde. Die gesamte BVB-Familie stand in dieser schweren Zeit an seiner Seite. Das Glücksgefühl, ihn gesund wieder in unserer Mitte zu haben, werde ich persönlich nie vergessen“.
BVB sieht sich weiter gut aufgestellt
Gleichzeitig machte Kehl deutlich, dass die Borussia dem Ivorer die Möglichkeit, wieder jede Woche auf dem Platz zu stehen, nicht verwehren wollte: „Jetzt ist es für Sebastien wichtig, dass er wieder regelmäßig spielt und so häufig wie möglich die Freude beim Torjubel spürt. Er möchte die Chance, die sich ihm nun in La Liga bietet, unbedingt nutzen – und wir gönnen sie ihm von Herzen.“
Der BVB sieht sich derweil auch ohne Haller mit den Neuzugängen Maximilian Beier und Serhou Guirassy sowie mit Donyell Malen und Karim Adeyemi, die trotz aller Spekulationen geblieben sind und auch zentral stürmen können, in vorderster Front gut aufgestellt. Zudem erweitert die Haller-Ausleihe die Möglichkeiten, gegebenenfalls auf dem winterlichen Transfermarkt nachlegen zu können.