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Lars Ricken: Darum wich BVB bei Pascal Groß von seiner Strategie ab

Lars Ricken
Foto: IMAGO

Die Transferstrategie von Borussia Dortmund zeigte eindeutig in eine Richtung: Der Kader solle jünger werden. Verbessern will man die Qualität einer Mannschaft mit seinen Transfers natürlich ohnehin immer. Beim BVB aber sollte auch das Alter des Kaders spürbar gesenkt werden. Warum man dann trotzdem den 33-jährigen Pascal Groß verpflichtet, erklärte Lars Ricken gestern öffentlich.



Am 15. Juni 1991 wurde Pascal Groß in Mannheim geboren. Ergo wurde er während der EM 2024, an der er für Deutschland teilnahm (1 Einsatz), 33 Jahre alt. Und doch entschied sich Borussia Dortmund dazu, den Spieler aus der englischen Premier League loszueisen und für kolportiere 7 Millionen Euro zu verpflichten.

Dabei war die ausgegebene Devise bei den Transfers von Borussia Dortmund in diesem Sommer klar. Deutlich jünger sollte der Kader werden. Das wurde er zwar automatisch bereits dadurch, dass die Urgesteine Marco Reus und Mats Hummels ihre Zeit beim BVB beendeten. Doch auch die Neuzugänge sollten möglich im unteren bis mittleren Alterssegment von Fußballprofis liegen.

Das ist nun von Pascal Groß mit seinen 33 Jahren beileibe nicht zu behaupten, den man dennoch mit einem Vertrag gleich bis 2026 ausstatte. Somit wird Pascal Groß mindestens bis kurz vor seinem 35. Geburtstag für Borussia Dortmund spielen – oder zumindest Teil des Kaders sein.

Pascal Groß
Foto: Getty Images

Ricken: Pascal Groß ein „herausragender“ Spieler

Warum man bei Pascal Groß solch eine eklatante Abweichung von der eigentlichen Marschroute forcierte, erläutert Lars Ricken im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Demnach treffe man solche Transfer-Entscheidungen, ohne eventuelle Kommentare der Medien bezüglich einer Kursabweichung zu berücksichtigen. Man entscheide einzig danach, was gut für die Mannschaft und deren sportlichen Erfolg ist.

Im Falle von Pasal Groß sei nicht von der Hand zu weisen, dass dieser „herausragend“ auftrete und deshalb unbedingt eine Verstärkung darstelle. Durch seine Art und Weise auf dem Platz mache er zudem die Spieler um sich herum besser, das habe man in Groß‘ Zeit bei Brighton & Hove Albion klar erkennen können. Dass sein Stellenwert trotz des kürzlich erfolgten Nationalmannschaftsdebüt in Deutschland nicht seiner tatsächlichen Qualität entspreche, sei wiederum weder Rickens noch das Problem von Borussia Dortmund.

Ricken lobt weiter die „brutale Spielintelligenz“ seines Neueinkaufs und dessen Vielseitigkeit, die auch in vielen Toren in England gemündet habe. Insofern sei es Ricken gleich, welche Art von Transferpolitik ihm medial zugeschrieben werde – so lange dabei solch qualitativ hochwertige Spieler wie Pascal Groß verpflichtet werden.

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