Rund 14 Monate nach seiner Vertragsauflösung bei Borussia Dortmund hat Nico Schulz einen neuen Verein gefunden. Der Ex-Nationalspieler wurde am heutigen Donnerstag offiziell als Neuzugang bei MKE Ankaragücü vorgestellt. Beim türkischen Zweitligisten unterschrieb Schulz einen Vertrag über zwei Jahre und versucht sich nach langer Auszeit nochmals an einem Neustart.
Nachdem zu Jahresbeginn Sheffield Wednesday letztlich wegen Fanprotesten von einer Verpflichtung Abstand genommen hatte und kürzlich ein Trainingsgastspiel beim SV Babelsberg nicht mehr von langer Dauer war, als die Öffentlichkeit darüber informiert war, geht Schulz nun den Weg in die Türkei verbunden mit der Hoffnung, dort unbelastet Fußball spielen zu können.
Für den BVB eine teure Personalie
Obwohl ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung in Folge einer Strafanzeige seiner ehemaligen Lebensgefährtin wegen einer nicht ausreichenden Beweislage im Februar eingestellt worden war und Schulz lediglich 150.000 Euro an gemeinnützige Organisationen spenden musste, hat der 31-Jährige in der Bundesliga und generell im deutschen Fußball mutmaßlich keine Perspektive mehr.
Beim BVB hat Schulz derweil einen Platz in den Geschichtsbüchern als einer der teuersten Fehleinkäufe überhaupt sicher. Im Sommer 2019 flossen gut 25 Millionen Euro an die TSG 1899 Hoffenheim, doch bei einem Tor und drei Vorlagen in wettbewerbsübergreifend 61 Einsätzen konnte der gebürtige Berliner die in ihn gesetzten Erwartungen nie wirklich erfüllen. Letztmals auf dem Platz stand Schulz am 7. Mai 2022 beim 3:1-Auswärtssieg in Fürth, kam dann schon vor seiner Vertragsauflösung über ein Jahr lang nicht mehr zum Einsatz.