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Ex-Keeper Eike Immel vor #vfbbvb: „Fußball von Stuttgart noch attraktiver als von Dortmund“

Eike Immel im Tor für Deutschland bei der EM 1988.
Photo by Bongarts/Getty Images

Den Jüngeren dürfte Eike Immel nur als Teilnehmer am Dschungelcamp bekannt sein. Dabei stand der 1960 geborene Torhüter bei beiden Gegnern des morgigen Sonntag, VfB Stuttgart und Borussia Dortmund, lange Jahre zwischen den Pfosten, wurde mit dem VfB sogar Deutscher Meister. Im Interview mit der Schwäbischen Zeitung vergleicht Immel seine beiden Ex-Clubs in Gegenwart und Vergangenheit.



Noch in der Jugend – damals relativ ungewöhnlich – wechselte der in Stadtallendorf aufgewachsene Eike Immel 1976 zu Borussia Dortmund, wo er bereits als 17-Jähriger sein Debüt in der Bundesliga feierte. Nach acht Jahren und 247 Liga-Einsätzen für den BVB zog es ihn nach Schwaben, wo er sogar neun Jahre beim VfB Stuttgart das Tor hütete. Dort gelang ihm auch mit dem Meistertitel 1992 unter Christoph Daum sein größter Erfolg im Vereinsfußball. Anschließend wechselte Immel – damals ebenfalls noch relativ ungewöhnlich – auf die Insel zu Manchester City, welcher damals allerdings kein Spitzenclub war, weder national noch international.

Internationale Meriten sammelte er hingegen mit der deutschen Nationalmannschaft. Als Ersatztorhüter war er ohne Einsatz beim EM-Titel 1980 sowie bei den beiden Vize-Weltmeisterschaften 1982 und 1986 dabei. Als er dann nach dem Rauswurf von Harald Schumacher Stammtorwart wurde, scheiterte Deutschland 1988 bei der EM im eigenen Land im Halbfinale an Holland. Anschließend überwarf er sich mit Teamchef Franz Beckenbauer, sodass er bei der gewonnenen WM 1990 nicht mehr dabei war.

Serhou Guirassy und Waldemar Anton
Foto: IMAGO

Wechsel von Guirassy und Anton für Immel normaler Lauf der Dinge im Profifußball

All das ist aber nicht Thema im ausführlichen Interview der Schwäbischen Zeitung mit Eike Immel, sondern der Ausblick auf das Sonntagsspiel VfB Stuttgart – Borussia Dortmund.

Den Fußball der Schwaben schätzt er im Moment als am attraktivsten in Deutschland hinter jenem von Bayer Leverkusen ein. Damit sortiert er den VfB knapp vor dem BVB ein, dessen so offensiver Fußball ihm ebenfalls gefällt. Die Dortmunder sieht er als „bombastisch stark“ an. Deshalb traut er dem BVB auch zu, um die Meisterschaft mitzuspielen. Der VfB müsse den Höhenflug der Vorsaison nach seinen Abgängen erst bestätigen.

Womit man beim Thema der Spieler ist, die wie er für beide Vereine spielen oder spielten. Aktuell kaufte der BVB Waldemar Anton und Serhou Guirassy, wofür laut Immel das größere Geld ausschlaggebend gewesen sein wird. „Spieler sind da pragmatisch.“ Die höhere Wahrscheinlichkeit für Teilnahmen an der Champions League dürfte aber ebenso beigetragen haben.

Als er selbst von Dortmund nach Stuttgart wechselte, seien die Vorzeichen noch andere gewesen. Damals sei es der VfB Stuttgart gewesen, der beinahe sicher international spielte, während der BVB sich meist in der unteren Tabellenhälfte der Bundesliga befand. Diese Vorzeichen hätten sich nun aber komplett umgedreht, weshalb die Transfers jetzt eher vom VfB in Richtung Dortmund liefen als umgekehrt.

BVB schon zu Immels Zeiten mit großer Fanbase

Was die Fans betrifft aber sei der BVB schon damals größer als der Rest der Bundesliga gewesen. Auch, wenn er bei den jeweiligen Zuschauerzahlen ein wenig übertreibt, liegt Immel richtig damit, dass gerade zu seiner Zeit der Fußball in Dortmund intensiver gelebt wurde als anderswo.

Einen Favoriten des Herzen hat Eike Immel beim Spiel VfB Stuttgart – Borussia Dortmund übrigens nicht. Er wünscht im Duell seiner Ex-Clubs beiden den Sieg – womit er eine recht diplomatische Antwort findet, was nicht immer Immels Stärke war.

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