Waldemar Anton bei Rückkehr nach Stuttgart ausgepfiffen: Ein gebrauchter Tag für den BVB-Neuzugang
Der 1:5-Rückschlag von Borussia Dortmund beim VfB Stuttgart hatte für den BVB-Neuzugang Waldemar Anton eine besonders unangenehme Note. Bei seiner Rückkehr ins Stadion seines Ex-Klubs wurde der Verteidiger von den Stuttgarter Fans gnadenlos ausgepfiffen und mit wüsten Beschimpfungen bedacht.
Schon beim Vorlesen seines Namens durch den Stadionsprecher begannen die ersten Pfiffe gegen Waldemar Anton, die sich dann durch die gesamten 90 Minuten zog. Jeder seiner Ballkontakte wurde von einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert begleitet, das den Unmut der VfB-Anhänger über seinen Sommerwechsel nach Dortmund unterstrich. Grund für den Groll: Der 28-Jährige hatte seinen Vertrag in Stuttgart erst im Januar verlängert und war in Interviews sehr loyal aufgetreten – kurz nach der EM entschied er sich jedoch für einen Wechsel zum BVB.
Während Anton zum klaren Ziel der VfB-Fans wurde, verlief die Rückkehr seines ebenfalls von Stuttgart gewechselten Kollegen Serhou Guirassy weit ruhiger. Guirassy, der in der letzten Saison als Torjäger für den VfB glänzte, wurde weder mit Applaus noch mit Pfiffen empfangen.
Waldemar Anton: „Habe das Pfeifkonzert komplett ausgeblendet“
Das Spiel selbst lief für Anton und die Dortmunder Abwehr alles andere als optimal. Die Stuttgarter Offensive stellte die Schwarz-Gelben über weite Strecken vor große Probleme. Anton, der zusammen mit Nico Schlotterbeck, Niklas Süle und Julian Ryerson die Abwehrreihe bildete, konnte die Wucht der VfB-Angriffe oft nicht halten. Auch er selbst hatte einige unglückliche Szenen und gestikulierte wiederholt hektisch in Richtung seines Mitspielers. Trotz der feindseligen Atmosphäre im Stadion ließ er sich davon jedoch nicht beirren. „Ich habe das Pfeifkonzert komplett ausgeblendet“, erklärte der Abwehrspieler nach dem Spiel und ergänzte: „Am Ende ist es okay, das Spiel ist vorbei. Ich denke, die Fans haben das bekommen, was sie wollten.“
Waldemar Anton fand deutliche Worte zur schwachen Leistung des BVB: „Die Basics haben heute nicht gestimmt.“ Eine gründliche Aufarbeitung der Parteien sei unvermeidlich: „Wir werden das klar analysieren.“
Trotz der feindseligen Stimmung während der Partie gab es nach dem Schlusspfiff in den Katakomben einen versöhnlichen Moment. Anton und Guirassy trafen auf VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth sowie den Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle. Es gab Blumen und eine kleine Collage zur Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit in Stuttgart. Wohlgemuth betonte: „Beide hatten einen großen daran, dass wir im letzten Jahr Vizemeister geworden sind.“