Dortmund-Fan und TV-Kommentator Marco Hagemann: „BVB-Bosse stehen für ‚Identität pur'“
Als Sportjournalist öffentlich zu machen, Fan welches Clubs man selbst ist, ist immer eine heikle Angelegenheit. Da im Falle von Marco Hagemann aber schon seit Ewigkeiten bekannt war, dass er Anhänger von Borussia Dortmund ist, hatte er ohnehin keine Wahl. Mit diesem Umstand lebt er aber ganz gut, wie er im Interview mit der WAZ verrät, in dem er auch über die aktuelle Lage bei Schwarzgelb spricht.
Lange Zeit arbeitete Marco Hagemann meist im Duett mit Steffen Freund, seinerseits ein langjähriger Spieler von Borussia Dortmund (1993 – 1998). In dieser Zeit gewann Freund mit dem BVB zweimal die Deutsche Meisterschaft, einmal die Champions League und den Weltpokal. Europameister wurde er 1996 auch noch. Doch diese TV-Ehe ist seit Kurzem beendet. Inzwischen kommentiert Marco Hagemann zusammen mit Lothar Matthäus.
Dass er dabei nicht darauf verzichten würde, auch Spiele mit Beteiligung von Borussia Dortmund zu kommentieren, beruht auch darauf, dass er die klare Trennung zwischen Fansein und möglichst objektivem Journalismus beherrscht. Zumindest habe Marco Hagemann noch keine Vorwürfe gehört, dass er bei BVB-Spielen zu parteiisch in seinen Einschätzungen sei.
Marco Hagemann kommentierte lange mit BVB-Altstar Steffen Freund
Seine Einschätzung zur aktuellen Lage bei Borussia Dortmund leitet er damit ein, dass sich inzwischen auf allen Entscheider-Positionen Männer mit langer Vergangenheit als Spieler des BVB befinden: Sebastian Kehl, Lars Ricken und Nuri Sahin. Das sei für ihn „Identität pur“. Sie hätten dem BVB viel zu verdanken und trügen ihn ihrerseits im Herzen.
Dass das allein nicht ausreicht, um im deutschen Fußball zumindest wieder die Nr. 2 hinter dem FC Bayern zu werden, zeigte die neuerliche Niederlage beim VfB Stuttgart. Man müsse den eingeläuteten Prozessen aber Zeit geben, fordert Hagemann. Zwar habe man mit den sehr guten Neueinkäufen in diesem Sommer auch eine entsprechende Erwartungshaltung erzeugt. Zudem stimme die Mischung, es gebe Raum für eine neue Hierarchie, die gleichzeitig eine Entwicklung der jungen Spieler ermögliche. Ob Borussia Dortmund wieder oben angreifen kann, hänge aber vornehmlich davon ab, ob man die Probleme in der Defensive in den Griff bekomme, die den Club nun schon länger verfolgen, schließt Marco Hagemann seine Ausführungen.