Interviews

Über diesen Umgang mit dem BVB ärgert sich Watzke noch heute

Hans-Joachim Watzke
Foto: IMAGO

Aktuell beherrschen eigentlich andere Themen die Berichterstattung über Borussia Dortmund. Unter der Woche blickt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dennoch noch einmal zurück auf die Saison 2022/23, als der BVB am letzten Spieltag im eigenen Stadion die Deutsche Meisterschaft verspielte. Watzke war damals nicht glücklich über die Art und Weise der Berichterstattung zu diesem Thema.



Zur Erinnerung: Am 27. Mai 2023, dem 34. Spieltag jener Saison 2022/23, hätte dem BVB im Heimspiel gegen Mainz 06 ein Sieg sicher gereicht, um den ersten Deutschen Meistertitel seit 2012 einzufahren. Dass der konkurrierende FC Bayern sein Siegtor beim 1. FC Köln erst in der 89. Minute erzielte, wäre irrelevant gewesen, hätten die Borussen gegen die zwar im Tabellenmittelfeld befindlichen, in den Vorwochen aber arg schwächelnden Mainzer gewonnen.

Es kam bekanntlich anders. Die Mainzer gingen früh mit 2:0 in Führung, zwischendurch vergab Sebastien Haller auch noch einen Strafstoß. Die Aufholjagd zeigte zwar mit zwei Toren Erfolg, für einen Sieg reichte es aber nicht mehr. Anschließend gingen die Bilder von einem weinenden Edin Terzic durch die Presse und die Meisterschaft war wegen der schlechteren Torbilanz punktgleich mit dem FC Bayern verpasst.

Edin Terzic
Foto: Getty Images

Für Watzke wurde BVB-Leistung zu wenig gewürdigt

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke benötigte nach eigener Auskunft zwei Wochen, um diese immense Enttäuschung zu verarbeiten. Nicht vergessen hat er allerdings bis heute, dass die Darstellung seines Clubs sich damals für seinen Geschmack zu sehr darauf konzentrierte, dass man tragisch eine historische Chance im eigenen Stadion vergab.

Dabei sei es dem BVB zu verdanken gewesen, dass es nach zuvor zehnjähriger Titelserie des FC Bayern überhaupt zu einem solch spannenden Saisonfinale kam. Ganz Europa habe das Titelrennen in der Bundesliga verfolgt, welches der BVB seinem ewigen Rivalen lieferte. Dabei sei die finanzielle Kluft zwischen diesen beiden Clubs in den letzten Jahren nur noch mehr angewachsen, statt kleiner zu werden.

2012 habe der Unterschied beim Gehaltsbudget noch 40 Millionen Euro betragen. Inzwischen liege dieser bei 150 bis 200 Millionen Euro, betont Watzke. Insofern sei es eine starke Leistung gewesen, bis zum Ende im Kampf um die Meisterschaft präsent gewesen zu sein. Das sei medial zu wenig gewürdigt worden und das habe Watzke „massiv gestört“, gibt er auch heute noch zu Protokoll.

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