Emre Can und die Kritiker: BVB-Trainer Sahin spricht Klartext
Emre Can steht derzeit heftig in der Kritik, doch BVB-Trainer Nuri Sahin nimmt seinen Kapitän in Schutz. Gleichzeitig gibt Sahin auch ehrliche Einblicke in Cans Leistungen und die internen Entscheidungen.
Borussia Dortmunds Cheftrainer Nuri Sahin hat sich in einem Interview mit der Sport Bild deutlich hinter seinen Kapitän Emre Can gestellt, der zuletzt vermehrt in der Kritik stand. Vor allem ehemalige Nationalspieler wie Dietmar Hamann und Mario Basler hatten Cans Leistungen scharf kritisiert, besonders nach der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Union Berlin. Basler nannte den defensiven Mittelfeldspieler in seinem Podcast Basler ballert eine „Primadonna“ und „Schlaftablette“ und empfahl ihm, sich zu überlegen, „ob er noch beim richtigen Sport ist“.
Sahin zeigte zwar Verständnis für konstruktive Kritik, lehnte jedoch die teils polemischen Aussagen entschieden ab. „Einfach nur Schlagzeilen zu erstellen, um seinen Namen in die Öffentlichkeit zu bringen, davon halte ich nichts. Das kann ich nicht ernst nehmen und lasse es auch gar nicht an mich herankommen“, erklärte der 36-Jährige.
Trotz seiner Verteidigung gestand er ein, dass Can in dieser Saison nicht immer seine Bestleistung gezeigt habe. „Auch Emre hatte Phasen, in denen er nicht seine Top-Leistung gebracht hat. Deshalb stand auch er als Kapitän nicht immer in der Startelf“, so Sahin. Gleichzeitig betonte er aber auch die Wichtigkeit des Mittelfeldspielers für das Team: „Wenn Emre körperlich voll da ist, wie im Moment, ist er ein sehr wichtiger Spieler für uns.“
BVB-Trainer Nuri Sahin verteidigt Marcel Sabitzer
Dass Can zuletzt nicht für die deutsche Nationalmannschaft nominiert wurde, ist ebenfalls auf seine Formschwäche zurückzuführen. Nationaltrainer Julian Nagelsmann verzichtete deshalb auf den BVB-Kapitän bei den jüngsten Länderspielen.
Auch der Umgang Sahins mit Marcel Sabitzer war Gegenstand der Diskussion. Der BVB-Trainer wies jedoch darauf hin, dass es kein Problem zwischen ihm und dem österreichischen Nationalspieler gebe, nachdem Sabitzer den Wunsch geäußert hatte, lieber in der Zentrale statt auf der Außenbahn zu spielen. Sahin betonte, dass Sabitzer lediglich seine bevorzugte Position genannt habe, ohne sich über seine Einsätze zu beschweren: „Er hat nur gesagt, seine beste Position sei die Sechs. Und er sagte, dass der Trainer entscheidet. Damit war das Thema für mich beendet.“
Nuri Sahin machte abschließend klar, dass er entspannt auf die Äußerungen seiner Spieler reagierte, solange niemand das Wohl des Teams gefährde.