BVB-Berater Sammer rechnet mit deutschem Fußball ab: „Ich hasse Niederlagen!“
Matthias Sammer findet nach der 2:5-Niederlage des BVB gegen Real Madrid deutliche Worte. Der Ex-Nationalspieler rechnet nicht nur mit der eigenen Mannschaft, sondern auch mit dem deutschen Fußball ab.
Nach der 2:5-Niederlage von Borussia Dortmund gegen Real Madrid in der Champions League hat Matthias Sammer, Berater des BVB und TV-Experte, eine deutliche Generalkritik am deutschen Fußball geübt. Der frühere Nationalspieler zeigte sich nach dem Spiel tief frustriert und nutzte die Gelegenheit, um nicht nur die Leistung seiner Mannschaft, sondern auch den Zustand des deutschen Fußballs generell zu hinterfragen.
Zur Halbzeit führte der BVB noch 2:0 durch Tore von Donyell Malen und Jamie Bynoe-Gittens, doch in der zweiten Hälfte drehte Real Madrid das Spiel und erzielte fünf Treffer. Für Sammer, der das Spiel als Experte für Amazon Prime analysierte, war die zweite Halbzeit der Dortmunder ein Anlass, eine breitere Debatte über fehlende Kritik- und Lernkultur im deutschen Fußball zu führen.
„Ich verliere halt nicht gerne, ich hasse das“, betonte Sammer mehrfach und machte klar, dass für ihn Niederlagen niemals akzeptabel seien. Dabei hob er besonders die ungebrochene Ehrgeiz von Real Madrid hervor: „Die müssten satt sein. Trotzdem kommen sie nach einem 0:2 zurück. Darauf bin ich positiv neidisch.“
Kritik als Chance: Sammer plädiert für einen positiven Umgang mit Fehlern
Ein weiterer zentraler Punkt seiner Kritik war der mangelnde Umgang mit Kritik im deutschen Fußball. „Wir versuchen alles zu zerreden“, sagte Sammer und forderte, dass Kritik als etwas Positives gesehen werden müsse, um sich verbessern zu können. Dies gelte nicht nur für den Fußball, sondern für das ganze Land. Dabei erinnerte er sich offenbar auch an eine persönliche Niederlage, das sogenannte „Wunder von Uerdingen“ im Jahr 1986, als er mit Dynamo Dresden trotz einer komfortablen Führung noch 3:7 gegen Bayer 05 Uerdingen verlor. Diese Parallele zur Niederlage des BVB ließ ihn erneut darauf hinweisen, wie wichtig es sei, Rückschläge nicht schönzureden, sondern daraus zu lernen.
Matthias Sammer schloss seine Analyse mit einem klaren Appell: Deutschland muss sich mit den besten Mannschaften der Welt messen und aus deren Erfolgen die richtigen Schlüsse ziehen, wenn es international wieder konkurrenzfähig sein will.