BVB-Trainer Sahin nach Taktik-Debakel gegen Real in der Kritik
Nach einer vielversprechenden ersten Halbzeit erlebte Borussia Dortmund gegen Real Madrid einen dramatischen Einbruch. Trainer Nuri Sahin sieht sich nun scharfer Kritik und der Frage ausgesetzt: War der taktische Wechsel der entscheidende Fehler?
Nach der deutlichen 2:5-Niederlage von Borussia Dortmund gegen Real Madrid steht Trainer Nuri Sahin unter besonderem Druck. Die Partie begann vielversprechend für die Dortmunder, die mit einer 2:0-Führung in die Halbzeit ging, doch nach dem Seitenwechsel folgte ein dramatischer Einbruch.
Die entscheidende Wende kam in der 55. Minute, als Sahin Flügelspieler Jamie Gittens gegen den Innenverteidiger Waldemar Anton austauschte und auf eine defensivere Dreierkette umstellte. „Wenn man verliert und fünf Tore kassiert, kann man das natürlich sagen“, äußerte sich der 36-Jährige, als er auf die Kritik seiner taktischen Entscheidung angesprochen wurde. Dennoch verteidigte er seine Maßnahmen: „Ich glaube nicht, dass es an der Systemumstellung lag. Am Ende ist es nicht aufgegangen. Das ist dann auch mein Fehler, dem ich mich stellen muss.“
Diese Umstellung führte jedoch schnell zu einem Bruch im Spiel der Dortmunder. Innerhalb von nur zwei Minuten glichen Antonio Rüdiger und Vinícius Júnior für Real Madrid aus, und der BVB fiel in der Schlussphase völlig auseinander. Lucas Vásquez und erneut Vinícius sorgen dafür, dass die Borussia mit leeren Händen nach Hause reisen musste.
Christoph Kramer kritisiert BVB-Taktikumstellungen
Der ehemalige Profi Christoph Kramer, der das Spiel für Prime Video analysierte, bemerkte: „Der Schlüssel in Partien gegen große Gegner mit einer 2:0-Führung ist nicht, sich hinten reinzustellen. Der Schlüssel ist der Ballbesitz. Damit ziehst du einer Top-Mannschaft den Zahn.“ Kramers Analyse verdeutlicht die kritischen Fragen zur Taktik Sahins, die nach der Niederlage aufkamen.
Die Diskussion um die Entscheidungen von Sahin wird durch die Unterstützung von Sportdirektor Sebastian Kehl gemildert, der die Schuld für den Einbruch weniger in der Taktik, sondern in der Einstellung der Spieler sieht. „Jetzt über taktische Dinge zu reden, macht keinen Sinn, weil wir in der zweiten Halbzeit grundsätzlich nicht mehr so aufgetreten sind wie in der ersten Halbzeit“, stellte Kehl fest.
Die Frage bleibt, ob Nuri Sahin aus dieser schmerzhaften Niederlage lernen kann, um die Mannschaft wieder auf Erfolgskurs zu führen.