Presseschau Real Madrid vs. BVB: „Starker Start, ganz bitteres Ende“
Mit 2:5 verliert Borussia Dortmund nach 2:0-Führung bei Real Madrid. Am Ende wurde es genauso eine Demontage des BVB wie eine Machtdemonstration des aktuellen Titelträgers in der Champions League. Die Presse findet eine Reihe anderer Ausdrücke für den spät entstandenen, aber deutlichen Sieg der Spanier. Hier einige ausgewählte Medienstimmen zum gestrigen Abend.
„Kein schlechtes Spiel“ habe der BVB gestern gezeigt, schreibt Jörg Leopold im Tagesspiegel, was aber auch daran gelegen haben können, dass Real zunächst „arrogant“ und „behäbig“ aufgetreten sei. Selbst als Dortmund 2:0 in Führung ging – nach „hübsch herausgespielten“ Toren – schwante dem Beobachter, dass da von Real Madrid noch etwas kommen werde. So kam es tatsächlich: Nach der Pause sei Real über den BVB „hinweggefegt“, wenig entmutigt auch durch Sahins ängstlichen Wechsel, Anton für Gittens zu bringen. Am Ende sei Dortmund „nur noch ein Spielball“ des Madrider Selbstverständnis gewesen.
Dabei hatte die Partie so gut begonnen. „Abgeklärt“ habe der BVB verteidigt und seine große Torgefahr gezeigt, berichtet die Sportschau. Konsequentes Offensivpressing sei belohnt worden. Glück brauchte man dann aber schon vor der Pause beim zweifachen Lattentreffer der Spanier. In der zweiten Hälfte blieb der BVB konzentriert, konnte dem enormen Druck von Real aber nicht standhalten, ein „Weltklasse-Solo“ des dreifachen Torschützen Vinicius Jr. inklusive.
BVB muss „konstantem Druck“ von Real nachgeben
„Zusammengebrochen“ sei der BVB am Ende, ist in der FR zu lesen. „Anstatt Stabilität in der Defensive zu gewinnen, ließ Dortmund sich immer weiter in die eigene Hälfte drängen und gab dem konstanten Druck von Real nach. Auch die Einwechslungen von Pascal Groß (64.) und Emre Can (76.) änderten daran nichts.“
Die herbe Pleite ist bei der SZ ein „Auseinandernehmen nach allen Regeln der Kunst“ gewesen, bei dem Real den BVB in der zweiten Halbzeit „überfahren“ habe.
In der FAZ liest man von einem Dortmunder „Untergang“, der mit „starkem Start, ganz bitterem Ende“ erfolgte, weil dem BVB am Ende die Puste ausgegangen sei. Dabei habe Sahin zunächst Mut bewiesen, als er Süle, Nmecha und Gittens für Groß, Anton und Can in seine Startelf beorderte. Doch nach dem Ausgleich schien der BVB „moralisch getroffen“ zu sein. „Dortmund konnte nicht mehr ansatzweise an den kontrollierten Auftritt der ersten 45 Minuten anknüpfen. Fast folgerichtig entschied Real die Partie in der Schlussphase mit drei Toren für sich.“