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Nach Real-Debakel: Hamann fordert BVB-Rückendeckung für Sahin

Dietmar Hamann
Foto: IMAGO

Dietmar Hamann nimmt Nuri Sahin nach dem Champions-League-Debakel gegen Real Madrid in Schutz. Der TV-Experte fordert von den BVB-Bossen, sich deutlich hinter ihren Trainer zu stellen – bevor die Mannschaft „untrainierbar“ werde.



Nach der deutlichen 2:5-Niederlage von Borussia Dortmund gegen Real Madrid in der Champions League gerät Trainer Nuri Sahin zunehmend in die Kritik. Insbesondere seine taktische Umstellung beim Stand von 2:0 für den BVB wird dabei als Hauptursache für das Debakel angeführt. Ex-Nationalspieler und TV-Experte Dietmar Hamann stellt sich jedoch entschieden hinter den jungen Trainer und fordert Unterstützung von der Vereinsführung.

Hamann, der in seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender Sky Stellung nahm, widerspricht der weit verbreiteten Meinung, Sahin habe sich „vercoacht“. „Vercoacht ist für mich das Unwort des Jahres. Ich kann das nicht mehr hören!“, schrieb der 51-Jährige. Laut Hamann sei es zu einfach, die Verantwortung allein auf den Trainer abzuwälzen: „Erstens ist das einfach Unsinn und mir zu billig, und zweites entspricht das nicht immer der Wahrheit, weil Spieler auf dem Platz stehen, die den Plan des Trainers ausgeführt haben.“ „

Die Kritik an Sahin entzündete sich vor allem an der Einwechslung des Innenverteidigers Waldemar Anton für den offensiven Jamie Gittens in der 55. Minute. Sahin wollte mit der Umstellung die Defensive stabilisieren, doch kurz darauf sorgte Real für den Anschlusstreffer, was das Spiel zum Kippen brachte. Dennoch hält Hamann die Entscheidung  des BVB-Trainers für nachvollziehbar: „Sahins Erklärungen nach dem Spiel waren für mich schlüssig und plausibel. Als ich in der 55. Minute gesehen habe, dass Anton für Gittens ins Spiel kommt, dachte ich: Das gefällt mir.“

Hamann sieht größeres Problem beim BVB

Neben der taktischen Diskussion richtet Hamann jedoch den Fokus auf ein größeres Problem im Verein. Sahin brauche mehr Rückhalt von der Vereinsführung, sowohl intern als auch öffentlich. Der Trainer sei ein „netter Kerl“, müsse aber stärker die Autorität über seine Mannschaft gewinnen. „Er braucht Zeit und er braucht die – auch öffentliche – Unterstützung des Vereins“, so der TV-Experte.

Als warnendes Beispiel nennt Hamann den FC Bayern, der vor einigen Jahren ebenfalls mit einer „gefühlt untrainierbaren“ Mannschaft konfrontiert war, da einzelne Spieler zu viel Macht besaßen. Dietmar Hamann betont, dass der BVB aufpassen müsse, nicht in eine ähnliche Lage zu geraten.

Zum Abschluss fordert der Ex-Profi: „Der Verein hat nur eine Chance: Sich unmissverständlich hinter Nuri Sahin zu stellen.“ Nur mit der vollständigen Rückendeckung des Vereins könne der junge Trainer langfristig Erfolg haben.

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