Sahin stellt sich hinter BVB-Kapitän Can: „Gehe durchs Feuer für meine Jungs“
Emre Can steht unter Beschuss – und Nuri Sahin lässt das nicht unkommentiert. Der BVB-Trainer stärkt seinem Kapitän demonstrativ den Rücken und setzt ein deutliches Zeichen.
Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin hat sich öffentlich hinter seinen Kapitän Emre Can gestellt, der zuletzt scharfer Kritik ausgesetzt war. Im Spiel gegen Real Madrid, das der BVB mit 2:5 verlor, wurde Can in der Verteidigung für einen entscheidenden Fehler beim vierten Gegentor verantwortlich gemacht. Die Diskussion um seine Leistung geht jedoch weit über dieses eine Spiel hinaus – und das möchte Sahin nicht unkommentiert lassen.
In der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen den FC Augsburg betonte der 36-Jährige seine Unterstützung für den Kapitän. „Den Weg gehen wir gemeinsam“, erklärte der Trainer mit Nachdruck. „Ich lasse keinen Spieler von mir vor den Zug werfen oder für etwas verantwortlich machen.“ Die Verantwortlichkeit, so Sahin, liege bei ihm selbst: „Wenn man jemanden sucht, dann bin ich das: der Trainer.“
Sahin kritisiert „extreme Schwarzmalerei“ bei Can
Der BVB-Trainer nahm außerdem die besondere Art der Kritik an Can ins Visier. Bei ihm sei eine „extreme Schwarzmalerei“ zu erkennen, die seiner Meinung nach nicht immer fair ist und stark belasten kann. „Ich erlebe ihn eigentlich ruhig“, so Sahin. Dennoch konnte er nachvollziehen, dass die anhaltend negative Beurteilung auch einen Profi wie Can nicht kaltlassen ließ. „Das macht etwas mit einem Menschen“, gab Sahin zu bedenken.
Emre Can steht seit 2020 im Kader von Borussia Dortmund und wechselte nach Marco Reus in die Kapitänsbinde. Doch der Druck auf den Nationalspieler ist seither spürbar gestiegen. Selbst nach einer starken Leistung bei der Europameisterschaft und solider Form zu Saisonbeginn spürt Can, dass die Kritik an ihn mitunter überzogen ist. Schon vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Brügge machte der 30-Jährige deutlich: „Ich werde manchmal ungerecht behandelt. Ich finde es nicht gut, wenn man sich Spieler herauspickt.“
Nuri Sahin schloss seine Aussagen zur Causa Can mit einem klaren Bekenntnis ab: „Ich gehe durchs Feuer für meine Jungs.“ Seine Worte verdeutlichen, dass der Trainer fest hinter seinem Kapitän steht und bereit ist, Verantwortung für mögliche Rückschläge der Mannschaft zu übernehmen.