Torsten Frings zweifelt an Sahins Führungsstil beim BVB
Torsten Frings übt scharfe Kritik an den taktischen Entscheidungen von BVB-Coach Nuri Sahin nach der Niederlage gegen Real Madrid. Der Ex-BVB-Star stellt nicht nur die Strategie infrage, sondern äußert auch Zweifel an der Stimmung innerhalb der Mannschaft.
Nach der deutlichen 2:5-Niederlage gegen Real Madrid in der Champions League sieht sich Borussia Dortmunds Cheftrainer Nuri Sahin mit wachsender Kritik konfrontiert. Vor allem der frühere Nationalspieler und BVB-Profi Torsten Frings äußerte sich kritisch zu den taktischen Entscheidungen des Trainers, die er als eine der Hauptursachen für den dramatischen Einbruch in der zweiten Halbzeit ansieht.
„Sie haben verdient die erste Halbzeit gewonnen, und eigentlich war das 2:0 wie gemacht für diese Mannschaft“, sagte Frings in der ran Bundesliga Webshow. Doch anstatt die Offensivstärke der schnellen Dortmunder Spieler weiter auszunutzen, entschied sich Sahin dafür, das Ergebnis früh abzusichern. „Man wollte das Spiel zu früh sichern und das hat Real total in die Karten gespielt“, so der 47-Jährige.
Was folgte, war ein Desaster: Innerhalb von 30 Minuten drehte Real Madrid das Spiel und erzielte fünf Tore. „So den Stecker zu ziehen, war nicht richtig. Du hast dir selbst eine große Stärke genommen“, kritisierte Frings, der glaubt, dass auch innerhalb der Mannschaft Unmut über Sahins Entscheidungen herrschte. „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft nicht damit einverstanden war, was da passiert ist.“
Frings überrascht von Sahins Beförderung zum Cheftrainer
Thorsten Frings, der selbst jahrelang für den BVB spielte, zeigte sich zudem überrascht, dass der Klub im Sommer den ehemaligen Mittelfeldspieler vom Co-Trainer zum Cheftrainer befördert hatte. „Es hat mich überrascht, dass man ihn zum Cheftrainer gemacht hat. Aber es ist der mutige Weg gewesen“, gestand er. Sahin, der unter seinem Vorgänger Edin Terzic als Assistent fungierte, gilt als junge Hoffnung auf der Trainerbank.
Doch Frings betont, dass dieser Weg Geduld erfordert. Er zog dabei einen Vergleich zum FC Bayern und deren neuem Trainer Vincent Kompany: „Es ist wichtig, dass man ihm dann auch die Zeit gibt, wie bei Kompany.“ Trotz der Kritik an den jüngsten Entscheidungen wünscht sich Thorsten Frings, dass Sahin die notwendige Zeit bekommt, um seine Philosophie beim BVB zu entwickeln.
Ob die Spieler jedoch weiterhin Vertrauen in Nuri Sahins Vorgehen haben, bleibt eine offene Frage – die nächsten Spiele könnten hier entscheidend sein.