Lothar Matthäus übt scharfe Kritik an Emre Can und fordert von Trainer Nuri Sahin klare Entscheidungen für Borussia Dortmund. Steht der BVB vor einem Umbruch in der Kapitänsfrage?
Borussia Dortmund hat unter dem neuen Trainer Nuri Sahin Schwierigkeiten, die sich in den letzten Wochen zunehmend verschärft haben. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus äußerte in seiner Kolumne bei Sky Bedenken über die aktuelle Situation und die Kapitänsrolle von Emre Can.
Matthäus ist der Meinung, dass Can nicht das nötige Standing bei den Fans hat: „Er hat nicht das Standing bei den Fans, wie es ein Kapitän eigentlich haben sollte. Nämlich unantastbar zu sein, wie es zum Beispiel ein Marco Reus war.“ Diese Aussage folgt auf eine Reihe von kritischen Kommentaren über Cans Leistungen, die zuletzt stark in der Kritik standen, insbesondere nach der 2:5-Niederlage gegen Real Madrid in der Champions League, wo Matthäus anmerkte: „Das ist nicht böse gegen Can gemeint, aber wenn ich fünf Minuten vorher reingekommen bin und der andere Spieler steht schon 80 Minuten auf dem Platz, dann muss ich die letzten zehn Meter auch noch marschieren.“
Der 63-Jährige fordert von Trainer Sahin, mehr Führungsstärke zu zeigen: „Er muss Entscheidungen treffen. Klare Entscheidungen, manchmal auch unpopuläre Entscheidungen.“ Er betont, dass der Trainer eine feste Stammelf bestimmen sollte und nicht jeden Spieler gleich behandeln kann. „Es jedem rechtzumachen, funktioniert nicht“, hebt Matthäus hervor.
Matthäus fordert Verantwortung von Sahin für Anton
Zusätzlich hebt der TV-Experte die Rolle von Neuzugang Waldemar Anton hervor, den Sahin stärken sollte, um dessen Potenzial zu entfalten. „Anton muss ich beim BVB genauso stark machen, wie er es in Stuttgart war. Dort war er nicht nur Kapitän, sondern auch Anführer. Ihn dorthin zu bekommen, ist Aufgabe der Verantwortlichen, unter anderem auch des Trainers“, so Matthäus.
In Bezug auf die Kapitänsbinde warnt Matthäus: „Wenn er (Sahin) Can die Kapitänsbinde wegnehmen würde, würde das im Moment wieder für Unruhe sorgen, aber es bringt nichts, wenn ein Kapitän ständig kritisiert wird, teilweise auch zurecht.“ Dies deutet darauf hin, dass der Druck auf Sahin wächst, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur die Mannschaft, sondern auch den Verein voranbringen.
Das bevorstehende DFB-Pokal-Duell gegen den VfL Wolfsburg könnte der Wendepunkt für den BVB werden. Lothar Matthäus bleibt optimistisch, dass die Dortmunder mit den richtigen Entscheidungen und einer klaren Linie aus ihrer Krise herausfinden können.