„Tausche: Werte gegen Dosenpfand“ – BVB-Fans kritisieren Klopp vor Leipzig-Spiel
Vor dem Spiel gegen RB Leipzig haben BVB-Fans ihren Unmut über Jürgen Klopps Wechsel zu Red Bull Ausdruck verliehen. Mit einem deutlichen Banner auf der Südtribüne macht sie klar, was sie von der Entscheidung ihres Ex-Trainers hält.
Die Rückkehr von Jürgen Klopp in die Welt des Profifußballs sorgt für Unruhe – insbesondere in Dortmund. Der langjährige Erfolgstrainer des BVB, der ab Januar 2025 als „Head of Global Soccer“ für das Red-Bull-Imperium tätig sein wird, steht dabei in der Kritik vieler Fans seines Ex-Klubs. Beim Heimspiel des BVB gegen RB Leipzig präsentierten Fans auf der Südtribüne ein großes Banner, das in knappen Worten ihren Unmut zusammenfasste: „Tausche: Werte gegen Dosenpfand.“
Die deutliche Botschaft lancierte direkt auf Klopp und seine Entscheidung, sich einem der umstrittensten Unternehmen im Fußballgeschäft anzuschließen. Für viele Anhänger des BVB stellt Red Bull mit Vereinen wie RB Leipzig oder Red Bull Salzburg eine Bedrohung traditioneller Fußballwerte dar. Zwischen dem kommerziellen Ansatz von Red Bull und der Fankultur von Vereinen wie Borussia Dortmund herrscht seit Jahren eine tiefe Abneigung. Dass Klopp nun in einer Führungsposition für Red Bull arbeitet, enttäuscht viele Fans, die den früheren Dortmunder Erfolgscoach lange als Verkörperung von Vereinsloyalität sahen.
Jürgen Klopp: „Habe die Geschichte Red Bull nie so kritisch begleitet“
Klopp selbst betonte kürzlich in einem Podcast mit den Kroos-Brüdern, dass er die ablehnende Haltung gegenüber Red Bull nie wirklich geteilt habe: „Ich habe die Geschichte Red Bull nie so kritisch begleitet. Allein diese Aussage darf man ja schon fast nicht tätigen.“ Er verwies, dass Leipzig noch kein Bundesliga-Verein war, als er 2015 den BVB verließ, und zeigte sich verständnislos gegenüber der anhaltenden Kritik.
Sein Wechsel zu Red Bull ruft dennoch gemischte Reaktionen hervor, nicht nur in Dortmund. Auch bei seinem Ex-Klub Mainz, wo Klopp als Spieler und Trainer eine Ära prägte, äußerten Fans auf Bannern ihren Unmut über den geplanten Wechsel. Die Distanz, die Klopp zur Kritik seiner früheren Anhänger zeigt, fasste er mit den Worten zusammen: „Ich wollte niemandem auf die Füße treten, ganz bestimmt nicht. Ich liebe alle meine Ex-Vereine. Ich weiß gar nicht, was ich genau hätte machen können, damit alle glücklich gewesen wären.“
Doch so sehr betont Jürgen Klopp, niemanden enttäuschen zu wollen – die Enttäuschung bleibt spürbar.