Brisanter Antrag: BVB-Mitglieder fordern klare Kante gegen Rheinmetall
Die Mitgliederversammlung von Borussia Dortmund verspricht, hitzig zu werden: Ein Antrag fordert das Ende eines umstrittenen Sponsoring-Deals. Fans und Mitglieder stellen eine zentrale Frage: Passt ein Rüstungskonzern zu den Werten des Vereins?
Borussia Dortmund sieht sich vor einer heiklen Mitgliederversammlung am Sonntag mit wachsender Unmut aus der Fanszene konfrontiert. Grund dafür ist der Sponsoring-Deal mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall, der seit seiner Bekanntgabe im Mai für scharfe Kritik sorgt. Ein Antrag, der das Ende dieser Partnerschaft fordert, könnte die Versammlung prägen.
Im Antrag, der vom BVB-Mitglied Wilfried Harthan und dem Fanclub Heinrich Czerkus eingereicht wurde, heißt es: „Die Mitgliederversammlung missbilligt den Werbedeal mit Rheinmetall und ist der Ansicht, dass der Sponsorenvertrag so rasch wie möglich beendet werden soll.“ Zwar sei man sich bewusst, dass die Entscheidung rechtlich nicht bindend sei, doch werde erwartet, dass der Vorstand und die Geschäftsführung „das Votum der Mitgliederversammlung zur Kenntnis nehmen und sich davon leiten lassen.“
„Schmutzige Seite der Medaille“: Kritik an Sportswashing
Die Antragsteller argumentieren, dass das Sponsoring nicht mit dem Grundwertekodex des Vereins vereinbar sei und die Außendarstellung des BVB negativ beeinflusse. „Das ist die schmutzige Seite der Medaille, die mit dem Logo von Borussia Dortmund überklebt werden soll. Ein solches Sportswashing ist mit dem Grundwertekodex unseres Vereins nicht zu vereinbaren“, so der Antrag weiter. Besonders kritisch sehen die Mitglieder die Verbindung des Vereins zu einem Unternehmen, das stark vom Krieg in der Ukraine entfernt ist. Der Aktienkurs von Rheinmetall ist seit Beginn des Konflikts um über 500 Prozent gestiegen.
Die Verantwortlichen des Vereins, darunter Hans-Joachim Watzke und Carsten Cramer, müssen sich am Sonntag auf eine intensive Diskussion einstellen. Auch am Montag, bei der Versammlung der Aktionäre, dürfte das Thema erneut eine Rolle spielen. Laut Gerüchten im Umfeld der sogenannten kritischen Aktionäre wird es Überlegungen geben, die Entlastung der Geschäftsführung zu verweigern. Allerdings betont die Bild-Zeitung, dass ernsthafte Konsequenzen unwahrscheinlich seien.
Ob der Antrag eine Mehrheit findet, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Mitgliederversammlung am 25. November könnte nicht nur durch die sportliche Lage, sondern vor allem durch die Frage nach der Identität und den Werten von Borussia Dortmund geprägt werden.