54 Minuten hat Giovanni Reyna in dieser Saison für Borussia Dortmund gespielt – verteilt auf mehrere Kurzeinsätze. Zuletzt fiel er zwar lange wegen einer Verletzung aus. Doch auch in der Vorsaison war er nie mehr als ein Ergänzungsspieler beim BVB. Dass Reyna daraus keine Konsequenzen zieht, erzürnt einen früheren US-Nationalspieler, der einst selbst in Deutschland spielte.
So berichtet Goal.com von den Äußerungen Landon Donovans, der zusammen mit dem ebenfalls früher für die USA spielenden Tim Howard dazu Stellung nahm.
Kein Verständnis konnte Landon Donovan dafür zeigen, dass Giovanni Reyna sich im Sommer nicht dazu entschied, den Club zu wechseln. So schön es sei, dass er bei Borussia Dortmund unter Vertrag stehe oder wie im ersten Halbjahr an Nottingham Forest ausgeliehen sei. Reyna sei Spieler und als solcher müsse er den eigenen Antrieb haben, auch zu spielen. Alles andere sei irrelevant, schließlich sei er nicht als Trainer oder Beobachter angestellt. Er selbst habe es gehasst, wenn er im Laufe seiner Karriere nicht eingesetzt wurde.
US-Nationalmannschaft bräuchte fitten und fähigen Reyna
Begonnen hatte Landon Donovan seine Karriere bei Bayer Leverkusen, wohin er noch in der Jugend aus den USA gewechselt war. Dort brachte er es in zwei Saisons auf 28 Einsätze in der Bundesliga. Mehr Einsatzzeit erhielt er erst, als er zurück in seine Heimat gewechselt war und für neun Jahre Stammspieler bei LA Galaxy war. Seine beiden weiteren Engagements in Europa, beim FC Bayern München und beim FC Everton, brachten dann jeweils erneut nur die Rolle als Spieler in der zweiten Reihe, der selten in Pflichtspielen auf dem Platz steht. Insofern weiß Landon Donovan tatsächlich, wovon er spricht.
Sorgen macht Donovan und Tim Howard die geringe Spielzeit von Giovanni Reyna nicht zuletzt der Blick auf die 2026 in den USA anstehende Weltmeisterschaft, bei der der Gastgeber natürlich eine möglichst erfolgreiche Rolle spielen will. Dazu aber könne Giovanni Reyna nur beitragen, wenn er jetzt ausreichend Spielpraxis erhält. Nicht zuletzt, um sich weiterzuentwickeln, ist er doch immer noch erst 22 Jahre alt – ist aber seit geraumer Zeit eben nirgendwo Stammspieler.
Eine Reaktion Giovanni Reynas auf diese Äußerungen ist bislang nicht bekannt. Immerhin wurde er sofort nach seiner Genesung von Trainer Nuri Sahin überhaupt wieder eingesetzt. Ob Reyna sich nun mit Wechselgedanken trägt, wird man im Wintertransferfenster erfahren oder spätestens im nächsten Sommer.