Sahin kritisiert hohe Belastung im Profi-Fußball: „Kaum tragbar“
Nuri Sahin schlägt Alarm: Die Belastung im Profi-Fußball erreicht ein kritisches Maß. Vor dem wichtigen Duell gegen Barcelona findet der BVB-Trainer deutliche Worte.
Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin hat die zunehmende Belastung der Profi-Fußballer deutlich angeprangert. Vor dem Champions-League-Duell mit dem FC Barcelona am Mittwochabend sprach der 36-Jährige auf einer Pressekonferenz über die enormen Herausforderungen für seine Spieler, insbesondere die Nationalspieler. „Es ist Fakt: Gerade für die Nationalspieler ist das kaum ertragbar“, sagte Sahin und verwies auf den vollen Terminkalender, der kaum Spielraum für Erholung lasse.
Die Kritik des Trainers kommt nicht von ungefähr: Dortmund muss im richtungsweisenden Duell gegen Barcelona auf mehrere Leistungsträger verzichten. Verteidiger Niklas Süle hat sich einen Syndesmosebandriss zugezogen und wird monatelang fehlen. Auch Julian Brandt (Rückschlag nach Verletzung), Waldemar Anton (Muskelprobleme) und vermutlich Maximilian Beier (Knie) stehen nicht zur Verfügung.
Verletzungen sorgen für Engpass im BVB-Kader
„Es ist bitter, weil wir diese Spieler sehr gebraucht hätten“, betonte Sahin. Auch in der Offensive herrscht Unsicherheit: Karim Adeyemi könnte nach über zwei Monaten Pause ins Team zurückkehren, doch das Risiko eines zu frühen Einsatzes bleibt. Um die Lücken zu schließen, muss der BVB-Trainer improvisieren. Beispielsweise wird Emre Can von seiner Stammposition im defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung rücken.
Neben den Verletzungen beklagte Sahin auch die mangelnden Erholungsmöglichkeiten für seine Mannschaft. „Ich weiß gar nicht, wann zum Beispiel Gregor Kobel Urlaub machen soll“, sagte der Coach mit Blick auf den dichten Spielplan, der durch Wettbewerbe wie die Klub-WM im Sommer noch weiter verkompliziert wird. „Die Spieler kommen von der Nationalmannschaft und müssen direkt wieder abliefern. Und ich überflute sie sofort mit Informationen zum nächsten Gegner.“
Sahin verwies darauf, dass er mit diesem Problem nicht allein sei. Auch Trainer wie Pep Guardiola und Jürgen Klopp hätten wiederholt ähnliche Kritik geäußert – bislang ohne Wirkung. „Sehr wahrscheinlich wird die FIFA jetzt auch nicht sagen: Wenn Nuri Sahin was sagt, werden wir das ändern“, fügte er hinzu.