Vergleich mit BVB unter Terzic: Was läuft unter Sahin besser, was nicht?
Edin Terzic ging oder musste gehen, obwohl er mit Borussia Dortmund ins Finale der Champions League einzog. In der Bundesliga reichte es allerdings nach vor allem verkorkster Hinrunde nur zu Rang 5, der ausnahmsweise die erneute Qualifikation für die Königsklasse bedeutete. Für Terzic hat Nuri Sahin unternommen und der BVB steckt schon wieder in einer Krise. Was hat sich an der Spielweise verbessert, was nicht?
Dieser Frage gehen Patrick Berger und Nico Lutz bei sky.de nach und kommen zu erstaunlichen Antworten.
Man muss die allseits bekannten Zahlen gar nicht wiederholen, um zu wissen, dass es bei Borussia Dortmund alles andere als rund läuft. Nur zwei von 18 möglichen Punkten holte der Club auswärts. In der Tabelle ist nach der Partie beim VfL Wolfsburg theoretisch zwar noch ein Überwintern auf Rang 5 möglich. Genauso könnten die Schwarzgelben aber auf Rang 11 abrutschen, weit, weit entfernt von den für die Champions League nötigen Plätzen. Erst sechs von vierzehn Partien gewann die Mannschaft von Trainer Nuri Sahin, die zuletzt dreimal in Folge lediglich 1:1 spielte.
So stehen aktuell auch – vor dem Spiel in Wolfsburg – drei Punkte weniger zu Buche als das zum selben Zeitpunkt unter Edin Terzic der Fall war. Das potenzielle Leistungsvermögen mag größer sein, wie so manch, allerdings seltener überzeugender Auftritt zeigt. Insgesamt aber fehlt die Konstanz. Ein Problem, das Borussia Dortmund nicht erst seit Edin Terzic verfolgt und das auch Nuri Sahin bislang überhaupt nicht in den Griff bekam.
BVB unter Terzic erfolgreicher als unter Sahin
Dabei lässt Sahin einen viel aktiveren Fußball spielen als sein Vorgänger. Viel größer fällt das Plus an Ballbesitzzeiten gegenüber dem jeweiligen Gegner aus, als dies unter Terzic der Fall war. Dieser erreichte aber eine höhere Zahl an Vorwärtspässen und damit auch eine höhere Zahl an Vertikalangriffen pro Spiel.
Die starke Steigerung bei der Zahl der erzielten Tore bezahlt die Mannschaft momentan mit einer ebenso erhöhten Zahl an Gegentoren im Vergleich zu Terzic‘ Zeit.
Deutlich verbessert hat sich das Team immerhin im Spielaufbau. Was allerdings auch dringend nötig war. In der Vorsaison wies der BVB mit 9,2 Ballverlusten pro Spiel in der Zone 40 Meter vor dem eigenen Tor den schlechtesten Wert aller Bundesligisten auf. Aktuell stehen dort im Schnitt drei Ballverluste weniger pro Partie in der Statistik. Sky schreibt das dem zuverlässigen Agieren von Nico Schlotterbeck und Pascal Groß zu.
Nichts daran ändern konnten diese beiden aber an der geringen Zahl der Flanken, die der BVB aufweist. Mit 12,6 pro Partie hat man sich gegenüber den 9,2 aus der Vorsaison zwar merklich gesteigert, liegt jedoch auch hier nur im Mittelfeld der Liga. Und dies, obwohl man mit Serhou Guirassy einen fähigen Abnehmer im Sturmzentrum hat.
Insgesamt gibt es also in einigen Bereichen Verbesserungen im Spiel des BVB, welche aber nicht zu mehr Punkten als unter Terzic führen.