Hamann kritisiert BVB scharf: „Welpenschutz“ für Sahin muss enden
Dietmar Hamann übt scharfe Kritik an BVB-Trainer Nuri Sahin und fordert ein Umdenken. Steht der junge Coach nach der enttäuschenden Hinrunde vor einer Trainerdebatte?
Borussia Dortmund steht nach einer enttäuschenden Hinrunde in der Bundesliga unter Druck. Aktuell rangiert der Klub auf Platz 6, weit entfernt von den Champions-League-Rängen. TV-Experte Dietmar Hamann warnt vor einer möglichen Trainerdebatte und fordert ein Ende des „Welpenschutzes“ für Nuri Sahin.
„Wenn Nuri Sahin ein gestandener Trainer wäre, bin ich mir nicht sicher, ob die BVB-Bosse nicht schon gehandelt und ihn entlassen hätten“, sagte Hamann der Bild-Zeitung. Der ehemalige Nationalspieler hält den Sonderstatus, den Sahin aufgrund seiner Unerfahrenheit genieße, für unangebracht und fordert eine härtere Gangart: „Damit muss jetzt Schluss sein.“
Vor allem die Auswärtsbilanz sorgt für Kritik. In der Hinrunde gelang Borussia Dortmund nur ein einziger Sieg in der Fremde – erst im letzten Spiel vor der Winterpause beim VfL Wolfsburg. Zuvor holte das Team von Nuri Sahin lediglich zwei Punkte aus sechs Auswärtspartien.
Die fehlende Konstanz und die enttäuschenden Ergebnisse setzen den jungen Trainer unter Druck. Sahin hatte im Sommer die Nachfolge von Edin Terzić angetreten, obwohl er kaum Erfahrung auf höchstem Niveau mitbrachte. Mit einem Punkteschnitt von 1,74 pro Spiel liegt er hinter anderen Trainern der jüngeren BVB-Geschichte zurück.
Hamann fordert Entwicklung beim BVB
Der Sky-Experte sieht die Situation als richtungsweisend für den Verein. „Die Dortmunder müssen vom ersten Spiel an voll da sein, wenn sie eine Chance auf die Champions-League-Qualifikation haben wollen. Das ist elementar wichtig für sie“, betonte Hamann.
Sollte der BVB mit dem anspruchsvollen Rückrundenauftakt gegen Leverkusen und Frankfurt erneut schwächeln, könnte es eng für Sahin werden. „Je mehr das Ziel in Gefahr gerät, desto eher dürften die Bosse dann doch handeln in der Trainer-Frage“, prognostiziert Dietmar Hamann.
Er erkennt an, dass Sahin als junger Trainer eine besondere Chance erhalten hat, mahnt jedoch auch eine klare Entwicklung an. „Man will natürlich auch eine Entwicklung sehen. Bisher war die BVB-Saison in der Champions League okay. In der Bundesliga war es, vor allem wegen ihrer Auswärtsschwäche, enttäuschend.“
Für Nuri Sahin und Borussia Dortmund steht nun viel auf dem Spiel. Die kommenden Wochen könnten richtungsweisend sein – für den Trainer, das Team und die sportliche Zukunft des Vereins.