„Ins Gewissen“ geredet: BVB-Profis mussten zum Krisengespräch

Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Augsburg mussten die BVB-Spieler am Sonntag zum Rapport antreten. Klubverantwortliche fanden deutliche Worte – und deuteten bereits tiefgreifende Veränderungen an.
Die 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg hat bei Borussia Dortmund Konsequenzen nach sich gezogen. Am Sonntagmorgen wurden die Spieler laut einem Bericht der Ruhr Nachrichten von den Vereinsverantwortlichen zu einer internen Aussprache einbestellt. Sportdirektor Sebastian Kehl, Sport-Geschäftsführer Lars Ricken und Trainer Niko Kovac nutzten die Gelegenheit, um der Mannschaft deutlich ins Gewissen zu reden.
Nach der Analyse der enttäuschenden Leistung griff Kovac durch: Die Stammelf musste eine ungewohnt intensive Laufeinheit absolvieren, bevor der regenerative Teil des Trainings begann – normalerweise betrifft das am Tag nach einem Spiel nur die Ersatzspieler.
Lars Ricken zeigte sich besonders enttäuscht über die fehlende mentale Präsenz des Teams und sagte gegenüber der Bild: „Es ist nicht akzeptabel, dass die Mannschaft mental nicht da war“, kritisierte er. Während für Bayern München und Bayer Leverkusen die Bundesliga-Saison sportlich nahezu entschieden sei, hätte der BVB noch Ambitionen gehabt. „Wir hingegen sind enttäuschender Zehnter und wollten eine Aufholjagd starten“, stellte Ricken klar.
BVB-Boss Kehl deutet Umbruch an
Auch Sebastian Kehl zeigte sich unzufrieden mit dem Auftritt gegen Augsburg und machte klar, dass der Verein Lehren aus dieser Saison ziehen müsse. „Auch die Gedanken müssen wir uns natürlich machen, weil am Ende gibt es natürlich Erkenntnisse, die wir aus dieser Saison ziehen“, so der Sportdirektor. Ein größerer personeller Umbruch im Sommer scheint damit nicht ausgeschlossen.
Ricken richtete einen klaren Appell an die Mannschaft und forderte eine deutliche Reaktion in den kommenden Partien: „Ich erwarte 100 Prozent Konzentration, Einsatzwillen und Gemeinsamkeit.“ Vor allem im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen OSC Lille müsse das Team über 90 Minuten an seine Grenzen gehen, um das 1:1 aus dem Hinspiel wettzumachen. Auch in den kommenden Bundesliga-Partien gegen Leipzig, Mainz und Freiburg sei es an der Zeit, „den Fans durch Top-Leistungen etwas für ihre Unterstützung zurückzuzahlen.“
Die kommenden Wochen dürften also richtungsweisend für den BVB werden – sowohl sportlich als auch mit Blick auf die langfristige Kaderplanung.