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„Ich war der Meinung…“: Deshalb saß Brandt auf der BVB-Bank

Niko Kovac und Julian Brandt
Foto: IMAGO

Julian Brandt saß im wichtigsten Spiel der Saison plötzlich nur auf der Bank. Was hinter der Entscheidung von BVB-Trainer Niko Kovac steckt, sorgt für Diskussionen.



Beim 3:1-Erfolg von Borussia Dortmund gegen den FC Barcelona im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals musste Julian Brandt zunächst auf der Bank Platz nehmen. Eine überraschende Entscheidung – immerhin hatte der 28-Jährige zuvor in nahezu jeder Partie der Startelf angehört. Doch BVB-Trainer Niko Kovac sah gute Gründe für die Maßnahme.

„Julian hat in den letzten Wochen einfach alles gespielt. Ich war der Meinung, dass er mal eine Pause benötigt“, erklärte der Coach nach Abpfiff. Von einem Denkzettel wollte Kovac nichts wissen. Vielmehr betonte er: „Julian hat weiterhin den Stellenwert, den er auch vorher hatte.“

Brandt war erst in der 77. Minute eingewechselt worden – in einer Phase, in der Dortmund bereits mit 3:1 führte, das Wunder nach dem 0:4 im Hinspiel aber kaum noch realistisch war. Dennoch konnte sich der offensive Mittelfeldspieler fast noch auf dem Spielbericht verewigen: Sein Treffer zum 4:1 wurde allerdings wegen Abseits aberkannt.

Brandt in der Kritik: Schwache Leistung im Klassiker gegen Bayern

Die Kritik an Brandt war in den Wochen zuvor lauter geworden. Besonders seine blasse Leistung beim 2:2 im Bundesliga-Klassiker gegen den FC Bayern blieb nicht ohne Folgen. Vor dem 1:1-Ausgleich der Münchner ließ er Serge Gnabry ohne Gegenwehr ziehen – ein Verhalten, das TV-Experte Stefan Effenberg hart kritisierte: „Das ist ja gar kein Zweikampfverhalten, das ist ja wie in so einem Vorbereitungsspiel: Ich will mich nicht verletzen, ich geh‘ lieber nicht hin.“

Auch intern soll inzwischen über Brandts Zukunft diskutiert werden. Der Offensivmann steht noch bis 2026 beim BVB unter Vertrag, daher wäre für den Revierclub wohl in diesem Sommer die letzte Gelegenheit, eine angemessene Ablösesumme zu kassieren. Zudem kämpft der Vizekapitän erkennbar mit Formschwankungen. Nach seiner Einwechslung gegen Barcelona wirkte er zwar engagiert, doch seine Aktionen blieben oft fahrig – ein Sinnbild für die derzeitige Verunsicherung.

Ob Julian Brandt unter Niko Kovac nun dauerhaft zum Rotationsspieler wird oder sich erneut aufdrängen kann, bleibt offen. Fest steht: Die nächsten Wochen könnten entscheidend für seine Zukunft in Dortmund werden.