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Renommierter Sportökonom lobt kontroversen Deal von Borussia Dortmund

BVB Sponsoring
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Borussia Dortmund war der einzige deutsche Club neben dem FC Bayern München bei der Klub-WM. Trotz Aus im Viertelfinale und in den Stadien meist nur überschaubarem Interesse wertet man beim BVB die Teilnahme als Erfolg, nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht. Dasselbe Urteil fällt ein Marketing-Experte über eine Entscheidung der Dortmunder, die viel diskutiert wurde.



Dr. Christoph Breuer ist Sportökonom und Sportsoziologe, als solcher Dozent an der Deutschen Sporthochschule in Köln. In seinem Fachgebiet der Sportökonomie geht es um die wirtschaftlichen Aspekte nicht nur, aber vor allem des Profisports, in dem sich Clubs wie der BVB bewegen. Der kontroverse Deal, zu dem Breuer nun Stellung bezieht, ist das Sponsoring der Borussia durch den Waffenproduzenten Rheinmetall.

Diese neue Partnerschaft hatte für deutlich sichtbare Proteste zahlreicher BVB-Fans geführt, wurde auch in den Medien heiß diskutiert. Doch nicht nur die Aktionäre des BVB stärkten der Clubführung den Rücken.

Auch Breuer ist ein Befürworter dieses Weges. In der WAZ nennt er den Deal einen „gelungenen Schritt“ der Schwarzgelben. Schließlich habe der BVB die Aufgabe, den Abstand beim Umsatz zum Branchenführer FC Bayern München möglichst gering zu halten.

Das Image des Rüstungsunternehmen habe zwar immer noch Polarisierungspotenzial, habe sich aber seit den zuletzt begonnenen Kriegen stark verbessert. In Zukunft werde sich dieser Trend fortsetzen, sofern sich die Sicherheitslage nicht entspannt.

Champions League
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Internationale Aufmerksamkeit wichtigster Faktor im Sponsoring

Da der FC Bayern München schlicht größere Möglichkeiten auf dem Weltmarkt des Sponsorings besitze, sei es für den BVB wichtig, Branchen fürs Sponsoring zu erschließen, welche bislang nicht im Sport tätig waren, was bei Rheinmetall der Fall ist. Kommunikativ hätte man den Schritt womöglich besser vorbereiten können, räumt Breuer ein. Doch es sei davon auszugehen, dass sich das Image von Waffenherstellern bei zunehmender Bedrohungslage noch positiver entwickele. Das senke das Protestpotenzial von Fans und Mitgliedern.

Gleichzeitig hätten die an vielen Orten um diesen Deal geführten Diskussionen gezeigt, dass ethische Gesichtspunkte immer auch eine Rolle bei solchen Sponsorings spielten.

Ein gelungener Schachzug sei es also, Rheinmetall für Borussia Dortmund zu gewinnen. Wie sich das Sponsoring bei den Westfalen weiter entwickelt, hänge nicht zuletzt am sportlichen Erfolg in der Champions League ab – wofür man diese natürlich erst einmal erreichen muss. Entscheidend sei die internationale Aufmerksamkeit für einen Club.