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Heftiger Grund: Früherer BVB-Trainer Hitzfeld verrät, warum er nicht Bundestrainer wurde

Ottmar Hitzfeld
Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images

Von 1991 bis 1997 war Ottmar Hitzfeld Cheftrainer von Borussia Dortmund, wurde in dieser Zeit zweimal Deutscher Meister und Sieger der Champions League. Anschließend feiert er ähnliche Erfolge mit dem FC Bayern München. Als er 20xx deutscher Bundestrainer hätte werden sollen, sagte er aus einem frappierenden Grund ab, wie er in einem in Kürze veröffentlicht werdenden Buch verrät.



Die Bild-Zeitung publizierte bereits jetzt Auszüge aus dem Buch von Ottmar Hitzfeld, welche n-tv zusammenfasst.

2004 war es, als der deutsche Fußball nach der misslungenen EM und dem Rücktritt von Rudi Völler einen neuen Bundestrainer suchte. Weil er sich damals in keinem Engagement befand – seine Zeit beim FC Bayern war gerade zu Ende gegangen – auf die oben skizzierten Erfolge im Vereinsfußball zurückblicken konnte, war Ottmar Hitzfeld ein logischer, wenn nicht gar der erste Kandidat für die Neubesetzung.

Doch der in Lörrach geborene Hitzfeld fühlte sich in jener Zeit extrem schlecht. Mentale Probleme, einhergehend mit großer Erschöpfung, plagten ihn, als das Angebot, neuer Bundestrainer zu werden, an ihn herangetragen wurde. Diese Option habe ihn schwer ins Grübeln gebracht, verlockend sei die Offerte natürlich gewesen. Doch dass er derart viel grübelte, lag nicht allein an einer Unentschlossenheit bezüglich der Aufgabe als Bundestrainer.

Ständige Grübelei habe auch vorher schon zu Schlafproblemen geführt, welche wiederum enorm zu jener chronischen Erschöpfung beitrugen, die der frühere Trainer des BVB erlebte. Nach immer größer werdendem psychischen Druck entschloss er sich, sich an einen Psychiater zu wenden, der ihm Antidepressiva verschrieb.

Michael Ballack, Rudi Völler mit Nationalmannschaft bei EM 2004 in Portugal
Photo by Andreas Rentz/Bongarts/Getty Images

Hitzfeld hatte keine Kraft, Nachfolger von Völler zu werden

Für anderthalb Jahre zog er sich zurück in seinen Heimatort, kurierte diese wahlweise als Burn-Out oder als Depression bezeichnete Krise aus. Gründe für diese Erkrankung sieht Hitzfeld in der großen Diskrepanz zwischen öffentlichem Bild und Selbstwahrnehmung sowie in der ständigen Erreichbarkeit via Handy, die er damals meinte gewährleisten zu müssen.

Im Hamsterrad des Profifußballs habe er nie abschalten können, mal drei oder vier Wochen gar nichts tun. So habe er immer mehr an Kraft verloren, die er aber nach seiner längeren Auszeit zurückgewann. Als er wieder bei mentalen Kräften war, wurde Ottmar Hitzfeld 2008 für sechs Jahre Nationaltrainer der Schweiz, mit der er an zwei Weltmeisterschaften teilnahm, dabei einmal das Achtelfinale erreichte.

Ob in dem Buch von Ottmar Hitzfeld auch Neues über seine Zeit bei Borussia Dortmund zu erfahren sein wird, wird die Öffentlichkeit spätestens am 18. August erfahren, wenn sein Werk „Mensch Fußballstar“ erscheinen wird.