
Borussia Dortmund traf vor 17 Jahren im DFB-Pokal auf Rot-Weiss Essen – und erlebte ein kurioses Blitz-Rot. Heute Abend steht das Traditionsduell erneut auf dem Programm.
Am Montagabend trifft Borussia Dortmund in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Rot-Weiss Essen – ein Duell, das vor 17 Jahren schon einmal für Schlagzeilen sorgte. Damals empfing der Regionalligist den Bundesligisten aus dem Ruhrgebiet zu einem spannenden Pokalspiel, das vor allem wegen eines kuriosen Platzverweises in Erinnerung blieb.
In der Partie am 9. August 2008, dem Pflichtspiel-Debüt von Trainer Jürgen Klopp beim BVB, hielt Essen lange gut mit. Stefan Lorenz brachte die Gastgeber nach einem frühen Treffer von Tamás Hajnal wieder ins Spiel: „Ein geiles Spiel“, befand der damalige RWE-Kapitän. Florian Kringe und Nelson Valdez entschieden das Duell schließlich für Dortmund, das später im Achtelfinale an Werder Bremen scheiterte.
Für Aufsehen sorgte vor allem der Einwechselspieler Bajram Sadrijaj. Kaum zwölf Sekunden nach seiner Grätsche gegen Dennis Bührer sah er die Rote Karte – Weltrekord! Klopp kommentierte das spektakuläre Missgeschick: „Zu 70 Prozent nehme ich den Feldverweis auf meine Kappe. Vor der Einwechslung hatte ich ihn aufgefordert, richtig auf den Ball zu gehen. Obwohl ich natürlich nicht wollte, dass Bajram meine Aussage so konsequent umsetzt.“
Blitz-Rot: BVB-Ikone Klopp gestand Fehler ein
Das frühe Ausscheiden des Talents ist bis heute legendär. Der Schiedsrichter Dr. Felix Brych hatte keine andere Wahl, als den übermotivierten Spieler sofort vom Platz zu schicken. Sadrijajs kurzer Einsatz wird oft als kurioser Rekord in Erinnerung gehalten – sein erster Profieinsatz endete spektakulär abrupt.
Trotz des Blitz-Rots konnte Rot-Weiss Essen in der ersten Halbzeit den Unterschied zwischen Dritt- und Bundesligaklasse nur teilweise verbergen. Der junge Mats Hummels zeigte bereits seine Qualitäten, als er kurz vor der Pause an die Latte köpfte. Nach dem Seitenwechsel zogen die Schwarz-Gelben das Tempo an und setzten sich am Ende verdient durch.
Auch heute gilt für Dortmund: Respekt vor dem Underdog ist Pflicht. Das modernisierte Stadion an der Hafenstraße hat in der Vergangenheit schon einige höherklassige Teams vor Herausforderungen gestellt. Für den BVB zählt daher nicht nur die individuelle Klasse, sondern auch die Erfahrung, wie man ein Pokalspiel gegen einen kämpferischen Außenseiter steuert.