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Nach heftiger Kritik: Ricken verteidigt BVB-Transferstrategie

Lars Ricken
Foto: IMAGO

Nach dem schwachen Saisonstart wächst die Kritik an Borussia Dortmunds Transferpolitik. Sport-Boss Lars Ricken wehrt sich – und kündigt weitere Verstärkungen an.



Borussia Dortmunds zurückhaltende Aktivitäten auf dem Transfermarkt haben in den vergangenen Wochen für Unruhe gesorgt. Fans und Experten kritisierten, der Kader sei zu dünn besetzt und die Verantwortlichen agierten zu zögerlich. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken weist diese Vorwürfe jedoch entschieden zurück.

„Wenn wir die Transfers, die wir bereits vollzogen haben, in der letzten Woche gemacht hätten, dann würde keiner was sagen. Dann würde zumindest nicht permanent nachgefragt werden“, betonte Ricken in der Sendung Sky90. Mit Jobe Bellingham, Daniel Svensson, Yan Couto und Torhüter Patrick Drewes habe der BVB bereits investiert.

Gleichzeitig stellte Ricken klar, dass die Dortmunder noch einmal nachlegen wollen: „Nichtsdestotrotz ist für uns klar, dass wir noch was machen wollen. Wir machen uns in allen Mannschaftsteilen Gedanken.“ Über konkrete Namen wollte er jedoch nichts verraten: „Ich kann, will und vielleicht darf ich auch gar nichts zu diesen Spielern sagen. Es ist wie mit einer Aktie. Wenn ich etwas Unbedarftes sage, das kann den Wert des Spielers steigern oder senken.“

BVB vor Transfers von Chukwuemeka und Anselmino

Spekulationen um Rückkehrer Jadon Sancho wies Ricken zwar indirekt zurück – dennoch deutet vieles auf weitere Verstärkungen hin. Besonders heiß gehandelt wird Carney Chukwuemeka vom FC Chelsea, der bereits in der Rückrunde für Dortmund spielte. Auch eine Verpflichtung des jungen Argentiniers Aaron Anselmino soll unmittelbar bevorstehen.

Trainer Niko Kovac machte nach dem enttäuschenden Auftakt gegen den FC St. Pauli ebenfalls klar, dass sich bis zum Ende der Transferperiode noch etwas ändern müsse: „Wir haben aktuell nicht die Bank, die wir uns vorstellen. Das werden wir noch hinbekommen.“

Lars Ricken sieht das St.-Pauli-Spiel dabei nicht nur negativ. „Ich bin kein unverbesserlicher Optimist oder sehe alles rosarot. Aber ich sehe die Chance in diesem Spiel, dass jetzt jeder bei Borussia Dortmund gemerkt hat: Das ist vorbei. Das war ein Ausnahmezustand“, sagte er mit Blick auf die vergangene Aufholjagd.

Die Devise für die neue Saison sei eindeutig: „Wir müssen uns alles wieder neu erarbeiten. Wir waren der Jäger. Vielleicht müssen wir uns wieder als Jäger titulieren.“ Bis zum 1. September, wenn das Transferfenster schließt, dürfte jedenfalls noch Bewegung in den BVB-Kader kommen.